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Autor Thema: Haben wir zu viele kleine Cons, oder stumpft die Szene ab…  (Gelesen 5449 mal)

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tattergreis

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Haben wir zu viele kleine Cons, oder stumpft die Szene ab…
« Antwort #30 am: 10. September 2012 - 21:57:51 »

I love old school

ungefragt geklaut von Zietens Blog

Koppi (thrifles)

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Haben wir zu viele kleine Cons, oder stumpft die Szene ab…
« Antwort #31 am: 10. September 2012 - 22:51:13 »

Also ich finde es toll, wenn es viele unterschiedliche, gerne auch kleine Cons gibt. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Tactica auch mal kleiner angefangen hat. ;)
Die Tactica immer als Verglecih ranzuziehen, bringt gar nichts, es sei denn Ihr wollt den Herren Becker, Bauer und Co wirklich direkte Konkurrenz machen, und dies dann auch der entsprechende Anspruch ist. Die Tactica ist für mich z.B. etwas ganz spezielles. Ich fahre da nur hin um Freunde und Bekannte zu treffen. Die sind immer alle da. Für mich ist das einfach eine riesige Kommunion (Konfirmation etc. etc. ) Feier, wo sich eben alle Verwandte einfinden, die man schon immer wieder mal sehen wollte. Dazu gibt es lecker Kuchen (Figuren und Händler), viel zum Gucken und fotografieren. Nur die Anzahl der Cousinen ist mir persönlich immer zu gering.
Wird auf der Tactica auch gespielt ?  :D
Zum Spielen bevorzuge ich kleine Cons: Ich war leider nur einmal auf der Murocco habe da aber mit Sven und Stefan so klasse DBA gespielt, dass es sich in meinen Gedanken festgeschrieben hat.
Meine Lieblingscon ist eh die Kauzenburg. Warum ? Weil ich nur 10 km fahren muss, bis in die Puppen spielen kann und eine sehr schöne, ruhigere Atmosphäre antreffe.
Wenn Du ähnliches auf der BEST erreichst Don, dann ist es gut. Spielen eben; mit Freunden, mit viel Spaß.
Wenn natürlich Dein Anspruch der ist, die Tactica zu toppen, dann ran an die Orga und werben, werben, werben.
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http://www.thrifles.blogspot.com/

 http://www.dminis.com/thrifles/galleries/

\" ... Artillerieeinheiten der wichtigsten Nationen (Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien ...) sind \"gefärbt\". Das Holz der Kanonen ist bei den Preußen z.B. blau, weil das die Farbe der Nation im Spiel ist (grün für Russland usw.). Das alles sieht scheiße und spielzeugmäßig aus...\"
Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

Constable

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Haben wir zu viele kleine Cons, oder stumpft die Szene ab…
« Antwort #32 am: 11. September 2012 - 07:31:04 »

@ Thomas, ich muss dir da widersprechen und zwar in einigen DIngen wenn auch nicht in allen DIngen (auch das bitte zu berücksichtigen). Natürlich kann man viel schaffen wenn man es versucht und an sich arbeitet usw. Ich bin nun knapp 20 Jahre im Hobby drinnen und habe auch gewisse \"Lernkurven\". Gewisse Dinge kann jeder machen, man kann sich auch an schöneren Sachen versuchen...aber dass man kein Talent dafür braucht, wo hast du das her?
Ich habe jahrelang Aquarelle gemalt und hatte halbwegs Talent dafür, war auch immer wieder auf Kursen usw. da trifft man dann Leute, die so sehr wollen und tun und machen und nach 10 Jahren sind die immer noch nicht wirklich weiter.

Ich habe einmal eine Kapelle gemacht als Geländestück für einen Malwettbewerb, und zwar eine Kapelle der Sororitas (40k), habe sogar den Boden mit FLiesen gelegt und das Ordenssymbol rein bekommen. Die sah wirklich gut aus aber selbst nach einem Jahrzehnt Erfahrung war sie halt gut aber kein absoluter Hingucker. EIin Freund von mir war Goldschmied von Beruf, der hat damals Mortheimgebäude gemacht, das haben die Leute angesehen und nur deshalb (!!!) zum Mortheimspielen angefangen. Ja bis zu einem gewissen Grad kann jeder alles aber irgendwann ist schluss, die Leute haben dann einfach nicht das Talent (!) dazu dass auch alles schön aussieht, dass die Bemalung super ist, dass der Maßstab stimmt, dass die Guillotine auch funktioniert, dass die Türen wirklich bewegbar sind, usw.
Und ich wage auch einem anderen Vorschreiber zu widersprechen dass es die SPiele sind, die in Erinnerung bleiben. Die mögen auch in Erinnerung bleiben aber wenn oft über alte Veranstaltungen geredet wird dann sind es oft die SPiele bei denen man beschissen wurde, die in Erinnerung bleiben oder wo man so wahnsinnig gut gewürfelt hat und das Gelände bleibt in Erinnerung. Wir haben hier in Österreich nicht so die wahnsinnig schönen Tische aber wenn von den FOW Veranstaltungen geredet wird dann ist es vor allem das elände des Herrn \"teager\" das immer wieder zur Sprache kommt. Sein wunderbarer Italientisch, sein RUsslandtisch, sein Vietnamtisch..davon reden die Leute....

So, vielleicht kommt mein post nun auch nicht so ganz rüber wie ich es eigentlich sagen möchte und in einer gemütlichen Runde bei einem bierchen sagen würde aber im ersten ANflug habe ich mich heute in der Früh direkt geärgert und das kommt bei mir in Bezug auf Hobby nicht oft vor, will was heißen.
no offense meant...
cheers
tom

Driscoles

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Haben wir zu viele kleine Cons, oder stumpft die Szene ab…
« Antwort #33 am: 11. September 2012 - 07:43:09 »

Thomas hat nicht gesagt, daß man kein Talent benötigt. Er hat das Talent lediglich auf 5 - 10 % festgesetzt.

Thomas Beitrag erleidet leider das Schicksal eines immer wohl formulierten Beitrags. Er wird falsch verstanden. Vielleicht hätte er ihn tatsächlich mit vielen Smileys durchsetzen sollen, statt sich gewählt und klar auszudrücken.

Ich bin im übrigen seiner Meinung.

Ich behaupte mal, daß ich halbwegs in der Lage bin ortdentliche Spielplatten an den Start zu bringen. Meine Handwerklichen Fähigkeiten sind beschränkt und ich neige zum Pfusch. \" Siehe Conanplatte Felsen Rückseite \" ( würde einem Frank Bauer nie passieren ).

Aber...und davon bin ich überzeugt, wenn ich die Zeit und die Energie aufbringen würde um eine Hammerplatte zu bauen, dann könnte ich das. Auch mit nur wenig Talent. Denn die gelernten Tipps  und Erfahrungen von Mitspielern und Freunden haben mir enorm geholfen.

Grüße
Björn
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Dareios

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Haben wir zu viele kleine Cons, oder stumpft die Szene ab…
« Antwort #34 am: 11. September 2012 - 08:22:57 »

Moin,

ich denke es ist in der Tat mehr die bereitschaft Zeit zu investieren, als das man Talent für die meisten einfachen Geländebauprojekte benötigt.

Klobürstenbaum gekauft: Sieht echt bescheiden aus. Selbst gedreht, verspachelt und beflockt: Tausendmal besser, kann jeder, dauert aber ne Weile.

Grasmatte gekauft: Sieht nicht sonderlich realistisch aus. Matte mit Acrylspachtel, Sand und Farbe: Sieht tausend mal besser aus, dauert aber ein paar Stunden.

Mit Einsatz und ein wenig Zeit ist alles umsetzbar. Vielleicht nicht Meisterklasse, aber \"stimmig\" bzw. individuell. Man sieht, das da Liebe drinsteckt :). Ich kann aber verstehen, dass nicht jeder so viel Zeit hat. Daher würde ich auch niemanden verdammen, der mit ner Rasenmatte ankommt (wobei die 2 Stunden für die Acrylmatte hat ja dann doch ejder :P) sondenr eben nahelegen, dass man da in 2 Stunden ein besseres Ergebnis für weniger Geld hinbekommen kann.

Ich denke es ist demnach Zeit und Wille die ein stimmiges Gesamtbild erwirkt und nicht Talent oder Begabung. Wenn es um wahre Meisterwerke geht, dann ist es egal ob Bemalung oder Geländebau, natürlich auch Talent, aber das ist für ne tolle Präsentation auf ner con nicht wirklich notwendig.
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Constable

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« Antwort #35 am: 11. September 2012 - 09:09:39 »

Talent hilft aber oft...ich gebe euch aber vollkommen recht dass es oft einfach am Faktor Zeit und Willen scheitert und nicht zwingend am Talent. Was aber einfach auffällt ist halt, dass Leute mit Talent DInge lieber machen, weil sie ihnen oft leichter von der hand gehen.

Soldat Ryan

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« Antwort #36 am: 11. September 2012 - 10:01:06 »

Zitat von: \'Thomas Kluchert\',\'index.php?page=Thread&postID=120311#post120311
Ich hoffe es ist klarer geworden, was ich eigentlich meine. Diese verdammte Internetkommunikation kann einfach sehr missverständlich sein :( Deswegen kommen die Aussagen wohl härter rüber, als sie gemeint sind.
Da bin ich 100% bei Dir. Bei den Geländesachen bin ich auch bei Dir, obwohl talentierte Leute es leichter haben. Aber mit einem starken Willen, Disziplin und etwas Übung kann jeder tolle Platten bauen. Nur scheint es leider so, dass die Hemmschwelle zu groß ist und die Ungeduld häufig siegt.
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Klingenkalle

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Haben wir zu viele kleine Cons, oder stumpft die Szene ab…
« Antwort #37 am: 11. September 2012 - 11:32:53 »

Eine sehr interessante Diskussion.

Was das Gelände angeht, kann ich beide Seiten gut nachvollziehen. Ich persönlich störe mich nicht an einfachem Gelände, freue mich aber über den Anblick detaillierter, liebevoll gestalteter Platten.

Gutes Gelände hilft, Faszination und Begeisterung zu wecken und die Spieler ins Geschehen eintauchen zu lassen. Es kann inspirieren,  aber auch abschrecken, sich selbst an einer solchen Platte zu versuchen. Außerdem besteht die Gefahr, dass zu viel Zeit und Energie in die Platte und zu wenig in das Szenario gesteckt wird. Bei der ein oder anderen optisch atemberaubenden Platte verbigt sich dahinter leider ein langweiliges Spiel.

Einfache Platten können  optisch enttäuschen und die Atmosphäre im Keim ersticken, bieten aber auch die Gelegenheit, sich auf das Spielgeschehen zu konzentrieren. Wenn das Szenario gut durchdacht und spannend ist, stört mich ein simples Gelände nicht. Ein weiterer Aspekt: Solche Platten zeigen Anfängern, die bei einer Convention vielleicht zum ersten Mal mit dem Hobby in Berührung kommen, dass es auch einfach geht und nicht unbedingt eine professionelle Platte notwendig ist.

Von daher befürworte ich die Vielseitigkeit und ich finde es nicht schlecht, wenn auf einer Convention alle möglichen Platten verschiedener Qualität zu sehen sind. Wem eine Platte nicht gefällt, der kann sich ja den anderen zuwenden. Und letztendlich werden sich die meisten Präsentatoren bemühen, einen gewissen Standard zu erreichen.

Was die Anzahl der Cons betrifft, so kann ich schlecht abschätzen, ob es insgesamt zu viele gibt. In Berlin scheint es jedenfalls kein Überangebot zu geben und daher freue ich mich über das BEST!
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Tankred

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« Antwort #38 am: 11. September 2012 - 12:07:47 »

Wir waren am Wochenende auf der Woreancon um zu acht ein Impetusturnier zu spielen. Die Platten waren simpel, zum Teil nur eine Grasmatte und ein paar Geländestücke. Wettgemacht wurde das durch tolle Spiele und gute Laune und eine schöne Location.

Will heißen, ich sehe es genau wie Strand positiv, dass es viele Veranstaltungen gibt. Ich gehe auch gerne auf kleine Veranstaltungen und zur Zeit sieht es gut für mich und die BeST aus, auch wenn ich die beruflichen Daumenschrauben auch sehr spüre.

Leider gibt es für mich eine Schallgrenze an Events und wenn eins mehr besucht werden soll, fällt eher ein anderes weg.

Draconarius

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« Antwort #39 am: 11. September 2012 - 21:50:18 »

Zitat von: \'DonVoss\',\'index.php?page=Thread&postID=120186#post120186
Also meine Frage: sind diese gehäuften Absagen Zufall, oder steckt da mehr dahinter?

Kommt auf die Personen an, auf das, was sie bei der Con machen (Präsentation/Zuschauer) und auf andere Umstände wie Verkehrmittel, Ort der Veranstaltung etc.
Bei einem, der Präsentationen und Co. anbietet, mag vielleicht der Zweifel an den Qualität der eigenen Sachen mit ein Grund sein - auch wenn es da doch deutliche Unterschiede gibt, was die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten angeht. Bei ein paar Leuten kommt schlicht und einfach fehlendes Zeitmanagement bzw. Unzuverlässigkeit dazu. Z.B.: Ein Demospiel, das viele interessiert, wird für 14 Uhr angekündigt. Dann kommt der eine Teilnehmer vier Stunden später, muss erstmal essen und beginnt dann ganz langsam allmählich damit aufzubauen etc. > Nachmittag vergeudet.

Als einer der hauptsächlich konsumiert/Besucher muss ich sagen: Ich bin schlichtweg zu faul nach einer Woche, in der ich täglich was zu tun habe, noch am Wochenende weit zu fahren bzw. lege da Prioritäten mehr darauf, Zeit mit der Freundin oder der Familie zu verbringen.
Außerdem bin ich auf  Ã¶ffentliche Verkehrsmittel angewiesen und da treten hier in letzter Zeit immer wieder mal an den Wochenenden Baustellen, Streckensperrungen etc. auf. (Die Bahn hat die glorreiche Idee die Hauptverbindung nach Ulm an einem langen WE zu sperren: Leider keine Attriticon für mich.) Dazu kommt beim städtischen Nahverkehr ein schlechter Wochenendfahrplan. Und dann sind da ja auch noch die Veranstaltungsorte selbst: Die können zwar in Städten liegen, befinden sich dort dann aber häufig mehr in den Randgebieten > schlecht zu erreichen mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
At last: Die zahlenmäßige Begrenztheit der \"Szene\", Desinteresse an bestimmten Spielsystemen und die oft vorkommenden Unleidlichkeiten...
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Justizius

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Haben wir zu viele kleine Cons, oder stumpft die Szene ab…
« Antwort #40 am: 19. September 2012 - 13:27:28 »

In Wien hatten wir bis letztes Jahr eine tolle Veranstaltung, die \"Vienna Fantasy Gaming Convention\". Der second hand Bereich war ziemlich groß und geschätzte 3/4 davon Tabletop Zeugs. Gescheitert ist es schlussendlich daran, dass von den Wiener Vereinen (Tabletop, Rollenspiel, Tradingcard ect.) kaum Interesse gezeigt wurde, und es für den Veranstalter einfach zu wenig Besucher waren. :crying_1_2:

Also in Österreich würd ich mir da definitiv mehr wünschen auf dem Sektor. Die \"Austrian Salute\" in Oberndorf war da schon mal ein richtiges Highlight. :thumbup_1:
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AndréM

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Haben wir zu viele kleine Cons, oder stumpft die Szene ab…
« Antwort #41 am: 19. September 2012 - 16:35:21 »

Man kann mit einfachen Mitteln gutaussehende Platten gestalten, dass stimmt. Aber man sollte auch berücksichtigen, dass manche gar nicht den Platz zum Lagern oder die Möglichkeit zum Transport haben. Da ist mir dann eine Grasmatte mit ein paar Hügeln und Bäumen und Gummiflüssen lieber, als eine Wunderplatte, die nach dem ersten Transport halb abrasiert irgendwo im Keller vermodert.

@Cons
Wir bemühen uns ja Stück umd Stück hier im Süden wieder was aufzubauen, können aber zu Anfang aber auch nicht das Niveau der Tactica bieten. Ich würde mir wünschen, dass die Leute trotzdem kommen, denn auch wenn wir nich die tollsten Platten haben, Spass hatte bisher jeder der kam und der sollte am wichtigsten sein. Wir haben uns z.B. bei FoW auch ein wenig in die Anspruchsfalle locken lassen (Muss 12+ Tische haben, T3 unbedingt nötig, Preise bis zum Abwinken, etc.) rudern da jetzt aber wieder zurück. Statt einem Großturnier bei dem einer sogar meinte er müsste mit gezinktem Würfel anreisen, werden wir in Zukunft lieber kleinere Kampagnen spielen. Mehr Arbeit was das Schreiben angeht, aber eine gute Story nachzuerleben bleibt eher im Gedächtnis haften als wenn man die üblichen 3 Missionen abreist.

In der Vergangenheit gab es übrigens deutschlandweit ziemlich scharfe Abgrebzungen unter den Vereinen, was ich schon damals für Schwachsinn hielt und inzwischen auch stark nachgelassen hat. Aber leider igeln sich immer noch einige Spielergruppen ein und sind nur schwer zur Zusammenarbeit zu bewegen.

Im Moment bringen wir unser \"Vereinshaus\" (Räume stellt uns der Stadtjugendring dankeswerterweise zur Verfügung) optisch wie technisch auf Vordermann und planen jetzt schon für die OZV im März. Zwar findet dadurch die OZV nicht wie geplant diesen September statt (Wir bieten stattdessen ein 7 Wonders Turnier an) aber da wir einiges verbessern wollen, nehmen wir uns einfach die zusätzliche Zeit das wirklich sauber durchzuplanen.

Ich habe auch gemerkt, dass viele einfach auf einen Leithammel warten und wenn sie sehen, dass der das erfolgreich durchzieht, dann kommen auch sie hinterher. Man muss also bereit sein den Leithammel zu spielen, wenn wirklich etwas gehen soll.
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> Dublin Mud is a mix of Baily\'s and Guiness... and should not be used to paint ships!

Frank Bauer

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Haben wir zu viele kleine Cons, oder stumpft die Szene ab…
« Antwort #42 am: 19. September 2012 - 21:12:34 »

Oha, das sind eigentlich zwei Diskussionen, die es beide verdienen, daß man sich in ganzer Tiefe mit ihnen auseinandersetzt. Sowohl Don\'s Grundgedanken zur Entwicklung in Deutschlands Conlandschaft als auch die Frage nach der Qualität von Präsentationen und das dahinter stehende Talent (oder auch nicht).
Ich will mich hier aber mal auf das eigentliche Grundthema beschränken. Was ist los auf unseren Conventions? Ich glaube, es ist mal wieder nicht mit einer einfachen Erklärung getan. Es gibt nicht einen Grund, sondern wohl eine Vielzahl an Tendenzen.
Klar, auch der Zufall und das \"bad luck\" spielen gehörig rein. Und wahrscheinlich ist es der Zufall, der durch viele Absagen oder schlechte Beteiligung das Ganze erst sichtbar macht.
Aber ich glaube, man kann darüber hinaus schon ein paar Entwicklungen erkennen.
1. Das (historische) Wargaming hat möglicherweise eine Entwicklungstufe erreicht, die eine gewisse Konsolidierung, auch bei den Conventions, nach sich zieht. Schauen wir doch mal zurück: Es ist noch nicht viele Jahre her, da gab es gar keine nennenswerte Community im Deutschland für das Wargaminghobby und schon gar nicht abseits von GW. Man kannte - wenn man Glück hatte - ein paar Leute, die das auch machten. Das war\'s. In den vergangenen ca. 7-10 Jahren ist das Hobby überregional geworden. Sicher ist man auch schon früher gereist, aber das exzessive Convention-Hopping mit einer Beteiligung von einigen Hundert Hobbyenthusiasten wird noch nicht so lange betrieben. Meine persönlichen Hobby-Buddies haben sich jedenfalls in den letzten Jahren exponentiell nach oben entwickelt, und das aus allen Regionen Deutschlands (und darüber hinaus). Das ist etwas, worüber ich sehr dankbar bin. Aber es setzt langsam auch ein kleiner Ermüdungseffekt ein, geistig wie körperlich. Ich besuche nicht mehr 10 Veranstaltungen im Jahr, sondern nur noch vielleicht 8. Ich glaube, das geht nicht nur mir so.
2. Das Internet ist möglicherweise wie so oft nicht nur Segen, sondern auch Fluch. Wie oft hört man, daß die Community nach den Veranstaltungen nach Bildern lechzt? Einerseits schön, daß auch diejenigen Anteil nehmen, die selbst nicht dabei waren oder nicht kommen konnten. Manchmal glaube ich aber auch, daß die digitale Erfahrung manchen eher zur Bequemlichkeit neigenden Zeitgenossen auch dazu verleitet, den Hintern gar nicht erst hoch zu kriegen, sondern sozusagen sekundär zu spielen, in dem er im Netz darüber liest. Das wird sicher jeder bestreiten, aber ein klitzekleiner Funken mag doch bei dem einen oder anderen drin stecken.
3. Die Kosten. Wir befinden uns in der Rezession, auch wenn viele es nicht hören wollen. Die Kosten, die mit Transport, Unterkunft und Verpflegung bei so einer Veranstaltung anfallen, sind schon erheblich. Und sie werden immer höher. Da denkt sicher der eine oder andere daran, mal was wegfallen zu lassen.  
4. Nicht neu, aber immer schon ein Faktor: So eine Convention ist nichts, was nur die Veranstalter zu verantworten haben. Ich verstehe mich als Organisator nur als derjenige, der die Plattform zur Verfügung stellt, die nicht unerhebliche Logistik in den Griff kriegt und mit Gott und der Welt und Hinz und Kunz redet, damit alles klappt. Aber ob es eine schöne Veranstaltung wird, liegt eigentlich einzig in der Hand der Menschen, die mit ihrem Enthusiasmus, ihrem erheblichen Zeiteinsatz und ihrem Commitment entweder als Präsentierender oder als Besucher die Veranstaltung tragen. Und all diese Menschen dazu zu bewegen, gemeinsam für sich und alle anderen ihren Beitrag zu leisten, ist die eigentlich Kunst des Veranstalters. Und da kann ich aus langer Erfahrung sagen, es kommt nichts von alleine. Mindestens die Hälfte aller Tactica-Präsentationen begleite ich über ein halbes Jahr mit Rat und Tat oder auch nur mit andauerndem Interesse, damit sich auch jeder als Teil des Ganzen fühlt. Einfach nur einen Raum mieten und eine Convention ankündigen, bedeutet meiner Meinung nach auch oft, daß die Teilnehmer keine hohe Bindung an die Veranstaltung haben und vielleicht etwas leichter absagen. Womit ich um Himmels willen keinem Veranstalter unterstellen will, daß er zu wenig macht. Aber man kann immer mehr machen und dann geht auch mehr. Oder aber man setzt sich selbst bewußt Grenzen und muß dann auch akzeptieren, daß andere ihre Grenzen auch etwas enger stecken. Was völlig ok ist (von beiden Seiten)!!

Zitat von: \'xothian\',\'index.php?page=Thread&postID=120197#post120197
die BeST sollte eigentlich auch mit lokalen Praesentationen gestemmt werden koennen, was auch die attraktivitaet der veranstaltung gegenueber gaesten durchaus steigert (hoffentlich ;)) weil diese tische und spieler vielleicht nicht unbedingt woanders anzutreffen sind, quasi orginaerer content ... vielleicht ist es ganz gut dass die BeST nun \"zwangsweise\" eine berliner veranstaltung wird, andererseits macht es naemlich auch einen komischen eindruck wenn 70% der tische von gaesten gestellt werden
in so einem fall frag ich mich persoenlich eher ob ein Con in berlin eine Berechtigung hat
Dem kann ich nur beipflichten. Letztes Jahr haben wir Weitgereisten auf dem BeST beanstandet, daß es so wenig Resonanz aus Berlin und der näheren Umgebung gab.

Abschließen möchte ich mit diesem wunderschönen Plädoyer des Don für eine runde und durchdachte Präsentation. Besser kann man es nicht ausdrücken. Ich hoffe, diese drei Sätze bleiben der Nachwelt nach lange erhalten und inspirieren noch Generationen von Wargamern dazu, ihren Schweinen szenariospezifische Regeln zu geben.
Zitat von: \'DonVoss\',\'index.php?page=Thread&postID=120279#post120279
Bei ner Präsenattion hat jemand den Hof von Jaques, dem Trottel nachgebaut, allen Burgbewohnern Namen geben. Und erzählt die Geschichte, wie Pierre der Geächtete, die Burg von Jaques, dem Trottel einnimt. Dazu gibts geheime Auftragskarten, Quickreferenz-Blätter mit den Werten von Jaques, dem Trottel und seinem Gefolge. Das Ganze wird vielleicht auch nach SAGA gespielt, aber es gibt zenariospeziefische Sonderregeln für die Schweine im Hof und die Verstärkung die Jaques vielleicht doch noch rettet... :)
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Besucht die Hamburger Tactica!

http://www.hamburger-tactica.de:thumbup:

Soldat Ryan

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« Antwort #43 am: 19. September 2012 - 22:49:34 »

Eine sehr interessante Diskussion. Ich möchte den Punkt der Bilder von Frank aufgreifen. Es mag Paradox klingen, aber ich glaube auch, dass Bilder die Leute zu Hause bleiben lassen. Aber noch schlimmer ist, wenn keine Bilder kommen, dann bleiben die Leute auch zu Hause. Ein sehr ärgerlicher Punkt. Ebenso ist auch die Lust auf Neues manches mal weg, da - gefühlt - jeden Monat zwei bis drei Systeme neu veröffentlicht werden. Vielleicht sollten gewisse Systeme als Basic auf jeder Convention auftauchen, damit sich eine große Zahl an Spieler doch wiederfinden kann. Aber das ist wirklich nur ein Gedanke und keine Forderung.
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Neidhart

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« Antwort #44 am: 19. September 2012 - 23:03:36 »

Ich denke, Frank Bauer hat zwei der wichtigsten Punkte (für Besucher) genannt und ausgeführt.
Internet und Kostenaufwand. Ich kann zwar nur für die Position eines potentiellen Besuchers sprechen, da eine Präsentation außerhalb meines persönlich Beqeumlichkeitsradius liegt. Genau deshalb aber auch fahre ich nicht zu Cons im Norden oder sogar noch weiter nach England.
Alles was mehr als 50€ an Kosten verursacht ist für mich außerhalb dessen, was ich gerne fürs reine Anschauen von Figuren bezahlen will, da fließt das Geld dann eher in die Urlaubskasse. Und dank dem Internet verpass ich zwar die Gespräche und das Gemeinschaftserlebnis, kriege aber trotzdem einen Einblick, in das, was geboten wurde.
Kleine lokale Treffen wie das TTU ca. 45min Fahrzeit besuche ich nach Möglichkeit aber.

Würde ich mit mehr Geld und ohne Internet zu einem Treffen 600km fahren? Eher, aber ohne das Internet wäre Insgesamt weniger im Hobby los...
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