Allgemeines > Bücher, Filme, Publikationen

Ganz Deutschland diskutiert und hier traut sich Niemand ? Mamis und Papis im ZDF !

<< < (13/18) > >>

Bukowski:
Naja, meine Begeisterung für die hier geposteten \"Referenzkritiken\" hält sich in sehr sehr eng gesteckten Grenzen.
 Das Thema der erwarteten Tiefe und Breite, welche durch einen TV- Dreiteiler nicht zu leisten ist, hatten wir doch schon zur Genüge disskutiert. \"Gastautor\" finde ich als Name für den Autor einer Kritik etwas ärmlich, aber ok......
Wenn der \"Autor\" aber dann von einer Jugend spricht die Swing hört in Wirklichkeit aber die Weltherrschaft anstrebt, vergisst er augenscheinlich das die 20jährigen von 1940 in den 20er und beginnenden 30er Jahren aufgewachsen ist. Demnach eine sehr freizügige Zeit kennengelernt hat und nicht in dem Maße \"nazifiziert\" war wie die 16jährigen 44/45.
Als nächstes sollte man sich mal darüber Gedanken machen warum der Film im ZDF lief......na, wer weiß es ? wer weiß es ?
Weil er, wenn er alle Anspruchspunkte erfüllen würde die hier und in den Kritiken, von ihm verlangt werden, auf Arte liefe......
Jeder in der Kritik angesprochene Punkt böte stoff für einen 10x90 Minuten \"Zehnteiler\", was also will der \"Autor\" ? 900 Minuten Dokus ?
Oder eine Mischung aus Doku und französischem Problemkino ? das wäre die Lösung, denn dann hätte es gar keine Disskusion über die Serie gegeben, weil es keiner geehen hätte...........jedenfalls keiner außer ein paar armer Schüler die von ihrem Lehrer dazu gezwungen wurden.......

Davout:

--- Zitat von: \'batu\',\'index.php?page=Thread&postID=134084#post134084 ---Die Darstellung der Ak Partisanen grenzt mMn an Geschichtsverfälschunng bzw. an einen Versuch der Manipulation der Zuschauer.
--- Ende Zitat ---
Inwiefern? Es wurde doch sehr gut dargestellt, dass man gerade Guerillakämpfer nicht in ein Gut-Böse-Schema bringen kann. In Osteuropa gab es jede Menge Untergrundgruppen, die gewaltsam ihre eigene Agenda betrieben. Das war sogar noch nach dem Ende des Krieges mit Deutschland der Fall.

batunatu:

--- Zitat von: \'Davout\',\'index.php?page=Thread&postID=134092#post134092 ---
--- Zitat von: \'batu\',\'index.php?page=Thread&postID=134084#post134084 ---Die Darstellung der Ak Partisanen grenzt mMn an Geschichtsverfälschunng bzw. an einen Versuch der Manipulation der Zuschauer.
--- Ende Zitat ---
Inwiefern? Es wurde doch sehr gut dargestellt, dass man gerade Guerillakämpfer nicht in ein Gut-Böse-Schema bringen kann. In Osteuropa gab es jede Menge Untergrundgruppen, die gewaltsam ihre eigene Agenda betrieben. Das war sogar noch nach dem Ende des Krieges mit Deutschland der Fall.
--- Ende Zitat ---

Ersteinmall hat es keinen Wert pauschaull über alle Partisanen in Osteuropa in einem Atemzug zu sprechen. Ich habe mich auf die AK bezogen. Die jeweiligen Partizanen Gruppen der AK hatten nur ein vorrangiges Ziel.

Ich denke das der normale Zuschauer den Endruck gewinnt, dass die Ak grundsätzlich antisemitsch war und gewaltsam gegen Juden vorging. Im falle des Films, die Wagons ungeöffnet stehen zu lassen, und somit die KZ häflinge auf sadistische weise ihrem Ende zu überlassen. Polnische KZ-Häflinge gab also wohl nicht ?

Es gab Antisemitismus in der Ak, wie in allen Teilen der polnischen, oder auch jeder anderen, Geselschaft. Die Darstellung bzw. die Thematisierung von Antisemitismus in der Ak ist selbstverständlich angebracht in einem Film oder Buch das ich ausschließlich mit der Ak befasst, aber sicherlich nicht in knapp 30 Minuten eins deutschen Spielfilmes der für eine breites deutsches Publikum konziepiert wurde. Wie gesagt, für mich erweckt dies den Eindruck einer \"die doch auch\" Einstellung. Dies ist morlisch verwerflich und schlichtweg historisch Falsch.

Davout:
@Batu,
die Darstellung der Partisanen bricht in gewisser Weise das Tabu, sämtliche Widerständler gegen das NS-Regime als moralisch einwandfreie Menschen darzustellen. In der Realität war die Welt doch eher grau und nicht schwarz oder weiß. Die gewählten Gruppen im Film stehen exemplarisch für die Lage in Osteuropa. Ob das nun auf spezielle Teile so zutrifft ist da weniger von Belang. Auch bei den dargestellten Deutschen sind einige nicht verallgemeinerbare Eigenschaften zu finden.
Nicht von der Hand zu weisen ist auf jeden Fall die Tatsache, dass mehr als nur Einzelne in den osteuropäischen Ländern den Naziterror unterstützten. Die Filmszene mit den ukrainischen Schlägern kam dem schon ziemlich nahe. In etlichen Vernichtungslagern machten auch nicht unbedingt die deutschen SS-Leute die Drecksarbeit, sondern Mitarbeiter aus den betreffenden Ländern. Selbst Teile der KZ-Insassen beteiligten sich an der Unterdrückung ihrer Mitgefangenen. Diese Situation entsprach voll und ganz den Prinzipien des NS-Herrschafts- und Terrorsystems. Gerade in Osteuropa ist die Erkenntnis der Mittäterschaft eines Teils der Vorfahren erst heute aktuell und rührt an der reinen Opferthese. Grundsätzlich ist es immer möglich, dass Menschen Täter UND Opfer in Folge oder selbst gleichzeitig sein KÖNNEN.

Vermutlich hat der Film schon zuviele spezifische Sachverhalte aufgenommen, von denen selbstverständlich nicht alle befriedigend gewürdigt werden konnten. Manches wurde nur angerissen und nicht weiter geführt, wobei sicher einiges auch dem Schnitt zum Opfer gefallen ist. In Bezug auf die polnischen Kämpfer hätte mich z.B. ihre Haltung zu den Russen noch intensiver interessiert. Von der Handlung her war das aber leider nicht machbar und hätte eine ganz neue Thematik bedeutet.

Bukowski:
Gewaltsame Progrome gegen die jüdische Bevölkerung gab es in Osteuropa bereits vor dem Einmarsch durch deutsche Truppen. Diese Progrome gingen von der Zivilbevölkerung aus und wurden nicht wie in Deutschland staatlich organisiert. Dagegen haben sich in Deutschland an den Progromen nur sehr wenige \"Zivilisten\" beteiligt, hier ging die Gewalt hauptsächlich von SA und NSDAP aus.
Die AK hat selbst nach beendigung des Krieges nicht vor Repressalien gegen die jüdische Bevölkerung zurück geschreckt. Die Szenen im Film sind also nicht so sehr an den Haaren herbei gezogen.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln