Muss hier ganz klar Flotter Otto, Greymouse und den Anderen, die in diese Richtung gehen zustimmen.
Das Beispiel mit 2.50 pro Figur und ca. 70 Figuren pro Tag um die 2000 Figuren zu schaffen ist natuerlich dann auch die unterste Qualitaetststufe.
Wie ja bereits ausgefuehrt sind das dann ca. 10 Minis pro Stunde, also weniger als zehn Minuten pro Mini. Wenn man bereits die Hauptfarbe mit Spruehgrundierung aufbringt und dann ganz rudimentaer noch zwei oder drei Farben hinzufuegt und keine Fehler ausbessert, dann kommt das hin. Fuer eine kurze Dippbehandlung ist da vielleicht auch noch Platz.
Das ist dann aber auch ehrlich gesagt Fliessbandarbeit und ich sehe da die Kreativitaet unter Belagerung.
Alles was ueber dieses absolute Minimum hinausgeht (ok, vielleicht ginge noch nur Grundfarben oder Minis einfach einfarbig anpinseln) waere ja dann schon mehr als 2.50.
Man koennte nun sagen, dass Materialkosten pro Mini in den 2.50 enthalten sind.
Gehen wir jetzt aber mal von einer Charakterminiatur aus, dann kann man da natuerlich sicherlich ebenfalls Zeit sparen durch Planung und Arbeit an mehreren Modellen gleichzeitig, aber allein die Grundfarben sauber und akurat aufzubringen, Fehler auszubessern, den einoder anderen Grussgrat nachtraeglich zu entfernen dauert schon ne Stunde oder gar laenger. Fur meine Minis (und ich denke ich bin nicht super schnell, aber wohl eher so im Mittelfeld) gehen schonmal zwei Abende drauf. Wir koennen dann mit free hands, drei bis vier Highlightstufen, Augen, aufwendige Basierung etc. sicherlich zehn Stunden veranschlagen (mit Optimierung der Arbeitsablaeufe sagen wir mal 6).
Der Mindestlohn hier in Neuseeland ist 13 Dollar pro Stunde, d. h. wir koennen als Mindestlohn fuer die Arbeit zwischen 78 und 130 Dollar das waeren dann ca. 50 Euro und 80 Euro.
Klar, das ist keine Marike Reimer, aber laut ihrer Website starten ihre Preise bei 360 Euro fuer eine Standardmini. Demnach ist der veranschlagte Preis eigentlich sehr fair.
Bei der Bemalung identischer Truppen (Roemer, eine SYW Einheit) kann der Preis natuerlich weiter angepasst werden. Man zahlt ja wie immer nicht nur die Zeit, sondern auch die Erfahrung. Wobei Mindestlohn ist ja nun auch das untere Ende der Skala, d. h. fuer die Beispielrechnung koennte man auch 36 Dollar pro Stunde berechnen, was eher dem Lohniveau eines gelernten Arbeitnehmers entspricht. Das waeren dann 22 Euro und die sechs Stunden Mini wuerde dann 132 Euro kosten.
Wenn man nun argumentiert, dass dies Phantasiepreise sind, dann mag das wohl so sein, da es faire Preise sind und das von unserem Wirtschaftssystem scheinbar nicht unterstuetzt wird, aber jeder hat die Moeglichkeit fuer sich selbst zu entscheiden, ob er faire Preise bezahlt oder sich dem Geiz und der Gier hingibt. Ich war frueher auch immer auf Geiz ist Geil Seite, aber je aelter ich werde desto mehr lerne ich das Qualitaet ihren Preis hat. Qualitaet kann nur dann billig angeboten werden, wenn man Menschen in Neidriglohnlaendern ausbeutet. Das gilt fuer Apple und es gilt fuer Bemalservices im Ausland.
Ich frage mich auch immer warum der Wargamer denn so ein Sparfuchs ist, wenn es um so Sachen geht? Da werden tausende rausgehauen fuer Sachen die auf dem Zinnberg landen, wenn es dann aber an die Bemalung geht, Terrainbau etc. dann kann es nicht billig genug sein, aber dann bitte auch von hoechster Qualitaet. Liegt es daran, dass es ein Hobby ist und Leute einfach gerade dort Geld am falschen Ende sparen wollen?