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Autor Thema: Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)  (Gelesen 5686 mal)

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Neidhart

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Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)
« Antwort #30 am: 12. März 2014 - 00:01:43 »

Zitat
Der Mindestlohn hier in Neuseeland
Da ist der Denkfehler, so etwas gibts hier nicht und wenn die Jahre ins Land gehen und die Ideen der aktuellen Regierung nicht verworfen wurden, dann lässt man halt nur von Rentnern oder Studenten malen. Die haben ja Zeit und arbeiten eh nur um zu saufen...
Meine Interpretation von 2€ pro Figur, häufig auch mit der ominösen Abkürzung \"wip\".
In der Masse gehts, für 0,50€ mehr könnte man noch dippen und die Base einmal bürsten.
Bei einem Verkauf gäbe es aber wohl nicht den Neupreis  :D
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Dareios

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Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)
« Antwort #31 am: 12. März 2014 - 00:55:38 »

@Grandmaster:

Nein, natuerlich nicht. Wie bereits gesagt, wenn die Mini nach nichts ausschaut, dann kann ma auch nach zehn Stunden nicht das Gleiche verlangen wie Marike Reimer. Da kommt dann auch die Wertminderung ins Spiel, da ich die Farbe abschrubben muss. Mir geht es nur um den Preis fuer Miniaturen die sich im guten Mittelfeld und natuerlich der Oberklasse tummeln. Nur dann kommt meine Stundenlohnrechnung ins Spiel.

Fuer reine Dienstleistungen wie Grundfarben aufbringen und dippen, aber auch saeubern der Miniaturen etc. sollte man aber schon den Neupreis plus eine Servicegebuehr verlangen koennen. Immerhin erleichtert dies ja weitere Schritte und man kann sich dann an die weiteren Bemalschritte setzen.

Wie du ja sagst gibt es Leute die dennoch fuer solche Sachen weniger als den Neupreis verlangen und Kaeufer finden sich, so wie sich auch Kaeufer finden, die den Aufschlag zahlen. Ich finde persoenlich letzteres fairer, aber gerade deshlab finde ich die Dikussion ja so wichtig, so dass man eben mal darueber nachdenkt und eventuell auch umdenkt.

@Neidhart: Klar, meine Ausfuehrungen gelten nur fuer neuseeland, was ist das Lohnniveau in Deutschland fuer ungelernte Arbeit?

Das schaut in der Tat nach der 2 Euro Mini aus. Mit wash sicher 2.50. Wenn man die nun verkauft sollte man dann doch demnach Minipreis plus Servicegebuehr verlangen koennen. So wie die Minis sind stellen sie eine gute Grundlage fuer weitere Bemalschritte dar.
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nath

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Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)
« Antwort #32 am: 12. März 2014 - 00:58:02 »

@Neidhart: Sind das jetzt die Figuren aus den 100 Minis pro Tag Armeen?
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Bemalte Minis: 2011-2013: 98 / 2014: 24 / 2015-2018: ??? / 2019: 176 / 2020: 174 / 2021:  159 / 2022: 20

Grandmaster

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Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)
« Antwort #33 am: 12. März 2014 - 01:51:42 »

@Dareios

Stundenlohnrechnung kannste sowieso knicken. Der eine ist ein Speedpainter, der in 1,5 Stunden ein ProPaint hinlegt, der andere braucht 10 Stunden für ein durchschnittliches Ergebnis. Und eine Grundierung, bzw. eine Grundbemalung kann so schlecht sein, dass man das trotzdem in den Verdünner hauen kann => Grundierung so dämlich aufgetragen, dass das Kettenhemd zum Plattenpanzer mutiert. Du siehst: Immer alles eine Frage der jeweiligen Situation/Gegebenheit. Dementsprechend kann man über dieses Thema keine allgemeinen Aussagen machen.

Habe mal dir Reimers gegoogelt. Sehr gute Bemalungen (!)...aber das sind Vitrinenstücke, Showcase oder Extrabemalungen für Hersteller etc (weiß gerade nicht, wie man das nennt). Da sind dann auch Preise im 3 stelligen Bereich vielleicht gerechtfertigt. Wer das zahlen will/kann...dann ran. In meinem Falle: da nehme ich mir eine schöne 54mm Figur und schenke mir die Bemalung zu Weihnachten & Geburtstag...und die landet dann in der Vitrine. Im übrigen schon gemacht (habe die ein oder andere Mini in Exclusivbemalung in der Sammlung), nicht dass einer sagt, ich wäre ein Geizkragen und wüsste gute Bemalkunst nicht zu schätzen, bzw nicht zu bezahlen. Als Sammler kann ich das vertreten. Irgendwie krank...aber jeder hat sein Steckenpferd...^^

GM
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keckse

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Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)
« Antwort #34 am: 12. März 2014 - 06:40:43 »

@ Agri

Zitat von: \'agrivain\',index.php?page=Thread&postID=158679#post158679
A...................... Mein Gott, die meisten Leute betreiben solch eine Dienstleistung wie ab und an mal einen Malauftrag annehmen sporadisch und nicht auf gewerblicher Basis (Studios wie Phantasos explizit ausgenommen).......

Der Staat stuft wie schon gesagt vieles bei Kleinen ganz anders ein .... was mir immer im HInterkopf ist wäre folgrendes wo sich die Fußnägel hochrollen

http://www.akademie.de/wissen/als-ebay-verkaeufer-privat-oder-gewerblich
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Neidhart

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Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)
« Antwort #35 am: 12. März 2014 - 14:48:22 »

Richtig erkannt, die Figuren sind aus einem Haufen von 100 an einem Tag. Geplant ist es die ganzen Figuren noch mit dem Army Painter zu bepinseln, die Base zu machen und in der ersten Reihe Akzente hinzuzufügen. Die Schilde sind einer Sklavenhorde entsprechend ebenfalls extrem ungeordnet und fressen deshalb auch Zeit. Wenn es einheitliche Modelle wären ginge sicher noch eine Farbe mehr oder dippen. Wenn man von einem 8 Stundentag ausgeht sind 500 Modelle pro Woche sicher sehr ambitioniert, da man wohl von den Kunden nicht 500 gleiche Modelle geschickt bekommt. Sollte man noch den Zusammenbau dazu rechnen (das schlimmste an Plastikfiguren), dann ist das nicht mehr schaffbar.

Das mit dem Mindestlohn war eine Anspielung auf die aktuelle Diskussion zu dem Thema. Irgendwann wird es hier in Deutschland wohl einen Mindestlohn für alle geben, ca. 8,50€. Dann kommen aber Ausnahmen und Einführungstermine dazu und so wird es wohl darauf hinauslaufen, dass der hier diskutierte Bereich der Selbstständigen so etwas effektiv nicht bekommt und diese Art der Dienstleistung unreguliert bleibt. Mit allen Vorteilen und Nachteilen für die Anbieter und Kunden. Ein gutes Beispiel dafür ist die Diskussion um eine Mindestlohn für Zeitungsverkäufer, die haben keine Lobby und dürfen weiterhin für unter 3€ die Stunde arbeiten.
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Riothamus

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Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)
« Antwort #36 am: 12. März 2014 - 21:37:27 »

Und wenn dann die 8,50€ Mindestlohn vielleicht Ende der Legislaturperiode eingeführt werden, entsprechen sie vielleicht nur noch 6 bis 6,50 € der Zeit beim vorletzten Wahlkampf, für die mir die Forderung von 8,50 € Mindestlohn schon in Erinnerung ist.

Den Bemalkünstlern scheint es teilweise wie den Landwirten zu gehen: Man will angemessene Preise und trotzdem scheren immer wieder Leute aus, die dies für alle kaputt machen.

Ich will selber malen. Aber ich habe schon mal überlegt mir ein paar Figuren in verschiedenen Standards bemalen zu lassen, um selbst Ziele vor Augen zu haben und diese nach und nach erreichen zu können. Und dann gilt doch: Wer über Dumping-Löhne jammert, darf selbst keine Dumping-Preise bezahlen. Da aber jeder ein unterschiedliches Bemaltempo hat, kann man das selten nachvollziehen. Allerdings mag auch mancher Student sich zu seinen Ungunsten verrechnen. Ich kenne genügend Beispiele von intelligenten Leuten, deren Hirn abschaltet, sobald es im Zusammenhang mit Geld oder sonstigem Bedarf rechnen soll. Die sind meist ganz erstaunt, wenn man zeigt, dass man die Grundrechenarten beherrscht, indem man ihnen die Fehler vorführt.
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Gruß

Riothamus

AndréM

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Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)
« Antwort #37 am: 13. März 2014 - 09:59:49 »

Zitat
Steuerhinterziehung ist es aber nur, wenn er tatsächlich Steuern hinterzieht. Ein Privatmensch, der ab und an für andere Figuren anmalt, wird nicht unbedingt auf die Beträge kommen, bei denen er Freigrenzen überschreitet.

Sobald es regelmäßig und mit Gewinnabsicht geschieht ist es steuerlich relevant, Freigrenzen sind da egal. Sprich, es wäre Steuerhinterziehung.

Was 2,50 pro Mini angeht, wenn das nicht ein ganz einfacher Level ist, dann ist es ein Dumpingpreis, von dem kein Mensch leben kann. Damit aber macht er den Markt kaputt und schadet denen, die ihren Job ernst nehmen, Qialität abliefern und auch brav Steuern zahlen.

Und das Beispiel von JensN ist da abseits jeder Realität, da man ja nicht immer nur die gleiche kleine Mini zum Bemalen bekommt, sondern ständig alles Mögliche durcheinander, mal davon abgesehen, dass er Steuern, Versicherung etc. garnicht mitberechnet. 2,50 ist finanzieller Selbstmord. Einfachster Level 6 Euro kann man drüber reden, aber für guten Tisch-Standard würde ich schon 8-16 Euro pro Mini rechnen.


Lustigerweise läuft es in meinem Berufsfeld ja ähnlich ab, die Leute beschweren sich über schlechte Übersetzungen, aber wenn der Auftraggeber nur 3 Euro pro Seite oder Stunde zahlen will, wie soll da Qualität rauskommen. Ich lehne grundsätzlich Aufträge unter einer bestimmten Grenze ab, da ich mich nicht selber schädigen will. Klar geht der Kunde dann evtl. zu einem billigeren möglicherweise, aber bisher haben es alle bereut und sind irgendwann doch bereit gewesen meine Preise zu bezahlen. Teilweise konnte ich sogar das Doppelte verlangen, da das Ergebnis der Billig-Konkurrenz so übel war, dass ich den Feuerwehr-Auftrag bekam, dass kurz vor Druck zu retten. Qualität setzt sich auf Dauer durch, man darf sich nur nicht selbst unterminieren.

Wir haben im TT-Bereich nicht deshalb so wenige oder öfters auch schlechte Übersetzungen, weil es keine kompetenten Leute gibt, sondern weil all zu oft Fanübersetzungen oder Amateurübersetzungen herangezogen werden, die für ein paar Minis oder ein paar wenige Euros übersetzt wurden.  Ãœbersetzten ist noch der einfache Teil, es aber gut in Deutsch zu fomulieren und dann auch noch im Wissensgebiet der Übersetzung sehr gut bewandert zu sein, dass macht dann den Profi aus. Nebenbei tun sich die Firmen bei Billigübersetzungen keinen gefallen, in der Regel übersetzt ein Profis 128-250 Seiten incl. Lektorat in einem Monat, bei Amateuren kann das zwischen 8 und 16 Monaten dauern und in der Regel muss man noch einen Lektor drüberjagen, damit es sich einheitlich liest. Wenn man nu gegenrechnet wie lange man schon die teurere gute Profiübersetzung hätte verkaufen können, wird die Amateurübersetzung deutlich teurer. Und meist findet durch diese auch noch indirekt Steuerhinterziehung statt.

Und bei Malern ist es auch nicht viel anders.

Der Clip hier fast das immer ganz gut zusammen:

http://www.youtube.com/watch?v=mj5IV23g-fE


Nebenbei, auch bei Profis kann man günstige Preise bekommen, da diese ja nachdem einfach effektiver arbeiten. Wenn ich mir ein Bild von Hansi Amatauer malen lassen in A4 kann mich das teurer kommen, als ein Bild von Greg Capuello, da der das innerhalb von 2 Tagen malt, der Amatauer dafür aber 3 Wochen baucht. Es kommt aber auch immer drauf an ob noch Folgeaufträge kommen, da kann man den Preis der Vorbereitungsphase über die ganzen Aufträge streuen.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1394702845 »
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Shapur

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Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)
« Antwort #38 am: 13. März 2014 - 14:46:18 »

Wenn Du für kleines Geld die Figuren angemalt haben willst, schicke sie dahin wo die Leute mit wenig zufrieden sind. Meine Tips Sri Lanka, Phillipinen und Ukranie. Die Chinesen wollen zuviel Geld haben.

http://dark-knights-miniature-painting.blogspot.de/2009/06/prices-for-painting-service.html

der macht es für 2,19€ ohne Porto für den Fussgänger.
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Barbarus

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Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)
« Antwort #39 am: 06. April 2014 - 07:20:40 »

Zitat von: \'Shapur\',\'index.php?page=Thread&postID=158854#post158854
Wenn Du für kleines Geld die Figuren angemalt haben willst, schicke sie dahin wo die Leute mit wenig zufrieden sind. Meine Tips Sri Lanka, Phillipinen und Ukranie. Die Chinesen wollen zuviel Geld haben.

Wenn Du für kleines Geld die Figuren angemalt haben willst, schicke sie dahin wo die Leute mit wenig zufrieden sind. Meine Tips Sri Lanka, Phillipinen und Ukranie. Die Chinesen wollen zuviel Geld haben.

http://dark-knights-miniature-painting.blogspot.de/2009/06/prices-for-painting-service.html

der macht es für 2,19€ ohne Porto für den Fussgänger.

Ich hoffe das war jetzt nicht dein Ernst... ich meine den Satz mit Sri Lanka etc.
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Poliorketes

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Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)
« Antwort #40 am: 06. April 2014 - 08:03:45 »

Prügelt mal nicht so auf den JensN, und schon gar nicht in dem Ton, der hat im Sweetwater nichts verloren.  Was er beschreibt ist Rank and File Massenproduktion und für geübte Maler schaffbar. Das muß keine miese Qualität sein und ist nicht zwangsläufig Schrott. Trotzdem sagt die Produktionsmenge nichts über den Wert der Einzelfigur aus und ist nicht auf Stundenlohn umrechenbar. ich sehe das eher wie Akkordarbeit - wer schnell, effektiv und trotzdem gut malt, der hat halt mehr davon.

Wenn man Vitrinenstücke in Topqualität nach Stundenlohn abrechnet, dann wird es richtig teuer, aber hier ist das gerechtfertigt. Erfahrungsgemäß werden in diesem Segment zwar höhere Preise gezahlt, aber es kommen m.E. nach schlechtere Stundensätze heraus.
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Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)
« Antwort #41 am: 06. April 2014 - 09:07:05 »

regelt doch eh der markt. entweder finden sich nachfrage (ich brauche bemalte minis) auf das Angebot (ich will 2 oder mehr euro pro minis). da muss man doch eigentlich hier nicht weiter diskutieren, oder? argumente wie kleine chinesische maler bemalen mir die minis günstiger als das porto ist, also musst du deutscher maler, der davon lebt, es auch machen, ist ebenso blöd...wie die berechnung, was man pro std bemalen kann. der maler berechnet doch all seine kosten und macht ein entsprechendes angebot und der interessierte käufer überlegt, ob er die figs kaufen will oder nicht.
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« Antwort #42 am: 07. April 2014 - 21:45:55 »

Die Berechnung von JensN fand ich auf jeden Fall interessant. So oder ähnlich muss man doch herangehen, wenn man Figuren für Geld bemalen will. Eben eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, auch wenn das zu einem Hobby auf den ersten Blick nicht so recht passen mag. Aber wenn für Geld gemalt wird, ist es eben kein Hobby mehr. Und dann kann man sich auf diese Weise zumindest mal der Untergrenze nähern, was man mindestens verlangen muss. Das variiert natürlich nach oben oder unten, wenn man schneller oder langsamer malt. Die Grenze nach oben gibt dann der Markt.

Die andere Frage ist, was jeder für sich ganz persönlich bereit ist, für Bemalung zu zahlen. Mir geht es so, dass ein Standard, der mir gefällt, doch recht teuer ist, und das dann noch mal Anzahl der Figuren. Das Geld gebe ich dann lieber für noch mehr Figuren aus, die auf die Bemalung warten (ein Teufelskreis). Ihr Geld wert ist die Arbeit aber auf jeden Fall. Der unterste Standard mag sehr einfach sein (und ist es auch), aber auch der braucht eben seine Zeit, auch bei vielen gleichen Figuren am Fließband. Dass Charaktermodelle und Displays deutlich mehr kosten, ist eh klar. Da ist dann auch der künstlerische Anteil noch wesentlich höher. Eine andere Möglichkeit, sich dem zu nähern, wäre mal die eigene Malgeschwindigkeit in Stundenlohn umzurechnen. Oder eben zurückzurechnen, ob man bei 2,50 Euro pro Mini bereit wäre, für das Geld zu arbeiten - bei einer Armee von 100 Modellen wären das gerade mal 250 Euro. Mit Farbgrundierung, Haut, Holzteilen, Leder und Metall mag das für einen schnellen Maler zu machen sein (inkl. Material), nicht ohne Grund scheinen aber fünf Farben oft schon nicht mehr die unterste Qualitätsstufe sein.

Am Ende sollte der Preis doch idealer Weise für beide Seiten fair sein. Dass der Anbieter sich seinen Preis gut überlegt hat, davon gehe ich einfach mal aus. Dann muss ich mir nur überlegen, ob es mir das Geld wert ist, statt selbst zu bemalen. Aber bei den Summen, die wir für die ganzen Figuren ausgeben, sollte man sich eigentlich nicht über Bemalpreis beschweren. Außerdem zwingt einen ja keiner dazu, seine Minis fremd bemalen zu lassen  ;)

Nur mit dem Bemalen in China, Sri Lanka und auf den Phillipinen habe ich ein echtes Problem. Für mich fühlt sich das nach Billigimporten aus Kinderarbeit an, auch wenn das ein unfairer Vergleich sein mag. Jedem das seine, aber ich habe dabei einfach kein gutes Gefühl. Davon steht eh schon zu viel bei uns in den Einkaufsregalen, ohne das man es bewusst wahrnimmt.
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Preise für Zinnfiguren und dergleichen (ausgelagert aus dem Marktplatz)
« Antwort #43 am: 08. April 2014 - 13:17:27 »

Ich kann das schlechte Gefühl gegenüber Auslandsbemalservices gut nachvollziehen. Gibt halt ein paar Fragen, die dann immer unbeantwortet bleiben. Zerstöre ich den heimischen Markt? Werden die Mitarbeiter fair bezahlt? Wie sind die Arbeitbedingungen?

Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, viele Leute sind dort froh auch überhaupt was zu verdienen und Geld hat da einen ganz anderen wert. Ich war letztens auf einem Blog von einem Südasiatischen Wargamer, der erklärt hat, dass halt ein Studenlohn von weniger als einem Euro dort teilweise schon mörderviel ist. Die Leute verdienen das sonst in einer Woche. Ist halt dann die Frage, wo das Geld bleibt. Bei der Agentur oder bei den Menschen?

Leider kann ich den Artikel nicht mehr finden.
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Christof

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« Antwort #44 am: 08. April 2014 - 19:18:47 »

Als Zinnfigurenmaler kann man eben kaum genug verdienen um davon in .de zu leben, daher sind wohl die meisten nach Sri Lanka ausgezogen wo die Lebenshaltungskosten niedriger sind. Dafür müssen wir Zinnfigurenspieler jetzt das Porto zahlen und die zahlen nicht mehr in unsere Renten- und Sozialversicherungskassen ein. Wir Spieler sind also doppelt gekniffen und die Maler lassen es sich als Aussteiger auf der Insel gut gehen. Diese Art des Schmarotzertums geht mir persönlich sehr auf die Nerven.
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