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Die Frauen der Wikinger
macaffey:
@ nille
Du hast Recht diese Dokus sind dafür gemacht einem breiten Publikum einen Ein- und kurzen Überblick zu verschaffen und das machen sie in einem mehr oder weniger breiten Rundumschlag. Ds finde ich aber vollkommen in Ordnung, bringen sie doch damit einem breiteren Publikum diese Zeit wenigstens näher und räumen auch mit dem ein oder anderen Mythos auf. Wenn man bereits einen tiefen Einblick in die Materie hat, dann mag das zu oberflächlich sein, aber diese Fachkundigen müssen ja dann auch nicht diese Dokus schauen.
Was mich stört sind immer die Aussagen/Diskussionen über Kostüme/Uniformen/Equipment, die von manchen aufgeworfen werden. Da habe ich immer den Eindruck, dass einige Leute nach dem Lesen eines halben Dutzend Fachbücher dann meinen das im Jahr x Uniform/Ausrüstung/Kleidung y angezogen worden sein muß (und nur die), weil das ja in den Büchern steht.
Die Verbreitung von Kleidung/Uniformen und Ausrüstung verläuft aber nicht an Stichtagen oder Stichjahren, sondern ist m.M. ein längerer Prozess.
Ein gutes Beispiel ist für mich die Polizei in NRW, die vor einigen Jahren von senfgelb/grüne auf blaue Uniformen umgestellt wurde. Es hat Jahre gedauert, bis alle Einheiten mit den blauen Uniformen ausgestattet waren. Der Fahrzeugpark ist, wie ich heute gesehen habe, immer noch nicht komplett von grün auf blau umgestellt.
Und das in den 2000er Jahren in Deutschland, ohne Krieg, Feldzüge, dafür aber mit einer genialen Versorgung und Logistik und Kommunikation.
Wenn in der heutigen Zeit eine solche Umstellung Jahre dauert, dann frage ich mich, wie viel länger wird so etwas vor 1000 Jahren gedauert haben??
Aber bitte, das ist nicht bös gemeint von mir (und auch nicht auf dich bezogen), ich finde nur dieses teilweise \"besserwisserischen\" Feststellungen in Bezug auf das oben erwähnte überzogen.
Schönen Abend noch!
Gruß
Macaffey
Jocke:
@macaffey: Mir gings eher um die Schlechte Schauspielerische Leistung und das unmögliche Kostümbild. Die Wissenschaftlichen Fakten der Doku waren durchaus sehenswert, z.B. war mir der große Mühlstein Fund gänzlich unbekannt, oder die Frau auf dem Runenstein die von einer Walküre empfangen wurde (Auf dem Streitwagen).
Das ich mir emanzipierte Frauen dieser Zeit nicht vorstellen könnte ist absoluter Quark, die Thematik \"Frauen der Wikingerzeit\" ist in unserer Gruppe schon lange ein Thema und wird auf unseren Veranstaltungen sehr stark behandelt.
Die Kostüme und Rüstungen waren aber halt alles andere als gut, jeder der mal nach Wikingerkleidung Googelt wird besseres finden als das was in den kurzen Filmscenen gezeigt wurde. Es gab damals nunmal defacto keine Hohlnieten, Leder wurde so gut wie garnicht als Rüstung verwendet und Kettenbrünnen waren eher ohne Ärmel und dafür dann Hüftlang und nicht wie ein knappes Top mit langen armen. Und mit verlaub muss man dafür kein Besserwisser sein oder Hunderte Bücher Fachliteratur lesen. Ich hab selbst 2 Jahre beim Film als Requisiteur gearbeitet und weiß halt einfach das sich da für so ne Produktion niemand gedanken macht. (Hatte nen Kollegen der wollte für die Ottomanische Zeit eine Historismus Landsknechts Rüstung ins Bild stellen... :wacko: )
macaffey:
@jocke
Geschenkt. Wie viele der Leute, für die die Doku gemacht ist, wissen das? Und aus welchem Grund mindert es das in der Doku übermittelte Wissen?
Da du ja als Requisiteur gearbeitet hast, weißt du ja das die Spielszenen den Beitrag entsprechend auflockern sollen. Der reine Interviewteil dürfte einen Großteil der Zuschauer nicht lange fesseln.
Und was die schauspielerische Leistung angeht: War wahrscheinlich das Beste was das Budget hergegeben hat. Ist nunmal keine Hollywood-Produktion.
Mansfeld:
Äh, bitte?
Eine Doku, die die Zeit der Wikinger darstellen soll, kann ruhig doofe Fantasykostüme zeigen? 8|
Du darfst nicht vergssen, daß auch die Spielszenen Wissen vermitteln sollen, auf der So-sah-das-damals-in-Natura-aus-Ebene. Kostümgeschichte ist ebenfalls Geschichte.
Daß das die Zuschauer nicht wissen, wenn es falsch dargestellt wird, ist kein Argument - genauso kann man auch dafür argumentieren, daß man den Leuten erzählen würde, die Wikinger hätten eine Theokratie gehabt. Wissen die Zuschauer ja auch nicht besser, also was soll\'s?
Ich versuche mir gerade den Aufschrei vorzustellen, wenn eine Doku über Napoleon oder den Zweiten Weltkrieg die Leute in Cowboyaufmachung darstellen würde...
Neidhart:
Tatsächlich hat es sich gelohnt die Doku zu gucken. Der Mühlsteinsteinbruch mit der Anlegestelle war ziemlich beeindruckend. Wenn man solche Bilde mehr zeigen würde könnte man sich die Spielfilmszene bestimmt sparen. Bei den Kostümen versteh ich nie, warum die nicht einfach eine/n Reenactmentdarsteller/in nehmen und sich die vor der Kamera anziehen während eine Erklärung abläuft. Dann packen die noch ihr Werkzeug ein und fertig. Muss es immer diese doch recht drögen Dramen geben?
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