Zu den Gamaschen kurz: die Frage ist, ob es nicht egal ist, wenn sie schmutzig aussehen. Ich habe ja auch weiße Gamaschen aus Leinen. Das waren im Sommer m.W. die üblichen Gamaschen im späten 18.Jh. bei der französischen Armee. Später gab es wieder naturgraue aus Leinen und schwarze aus Tuch. Es kommt eben drauf an, was man tut. Nach 2 Tagen Gerenne durch Wäldern ohne viel Abknieen sahen sie nicht so übel mitgenommen aus. Wenn man nun immer auf einer Wiese als 1. Glied abkniet oder sich gar hinlegt, um Deckung zu suchen, wird man viel dreckiger. Wobei ich da denke, dass weiß leinene Gamaschen dann immernoch besser sind als schwarze von Wolltuch, wo der Dreck weniger rasch rausgeht, auch wenn er erstmal nicht sosehr auffällt.
Kleidung aus Leinen war meistens Wäsche. Das wurde gewaschen. Kleidung aus Wolltuch wurde gebürstet, ausgeklopft, evtl. mit bestimmten Ingredienzien behandelt. Talkum z.B. auf weißes Tuch, auch Kleie wird erwähnt. Talkum hat nach meiner Erinnerung den Nachteil gehabt, dass es sich in den Stoff reinfrisst. An Originalen habe ich daher schon etliche Male an den weißen Rabatten z.B. bei französischen Uniformen um 1800 hässliche Spuren gesehen, die wie Mottenlöcher aussehen. Da sie aber fast nur auf den weißen Stellen waren, könnten das Überbleibsel der Wirkung des Talkums gewesen sein. Kleie hat nach meiner Erfahrung einfach nichts gebracht. Draufschmieren oder drauf verreiben - egal, sah danach noch aus wie zuvor.