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Wie historisch korrekt sind \"historische\" Regelwerke?
Nischenspieler:
--- Zitat von: \'Greymouse\',\'index.php?page=Thread&postID=189307#post189307 ---Für mich hört sich das dann immer so an: Sei froh, daß es überhaupt eine Übersetzung gibt, besser eine schlechte als gar keine Übersetzung, auch eine schlechte Übersetzung bringt der Community Zuwachs etc. pp.
Ich frage mich da immer sind wir wirklich so arm, daß wir (jetzt übertrieben formuliert) über jeden Schrott froh sein müssen, Hauptsache deutsch?:
--- Ende Zitat ---
Nein, definitiv nicht und dafür gibt es verschiedene Gründe (allerdings meine ich das Generell und will mich hier nicht auf das Sagabuch beziehen).
Zunächst mal will ich ja dass das Niveau sich anhebt und dafür muss ich dem Verlag schon signalisieren, dass ich mit dem momentanen Produkt nicht zufrieden bin.
Zum anderen kommt das von dir genannte Beispiel mit den Neulingen dazu. Englischkenntnisse hin oder her, Neulinge schreckt man mit fehlerhaftem Deutsch und eventuell sogar nicht ganz richtigen Regeln eher ab, als wenn man ihnen Hilfe gibt, englischsprachige Regeln zu lesen.
Ein anspruchsvolles Regelwerk zu studieren, ist für einen absoluten Neuling idR immer eine Hürde und Herausforderung. Ob man durch schlechte Übersetzungen mehr Leute angezogen bekommt als ohne weiß ich nicht, auf jeden Fall aber weniger als mit guten ;)
--- Zitat von: \'Tailgunner\',\'index.php?page=Thread&postID=189303#post189303 ---Ich halte SAGA für sehr historisch korrekt [..] Ragnar Lothbrok [..] Vikings
--- Ende Zitat ---
Also damit hättest du jetzt jedes historisch interessierte FrüMi-Forum gesprengt :P
--- Zitat von: \'Tailgunner\',\'index.php?page=Thread&postID=189303#post189303 ---Besonders merkt man das, wenn Leute sich über einen Bereich besonders informiert haben. Dann fühlt sich für diese das Regelwerk zum Beispiel bei der Artillerie sehr unkorrekt an, bei den Bereichen, wo sich derjenige dann nicht so gut auskennt ist aber alles in Ordnung.
Ein Spiel kann also für den einen historisch korrekt sein (Zum Beispiel, weil ein Panzer I nicht die Panzerung eines JS-2 durchdringen kann) und für den anderen total unkorrekt wirken (MP-40 und G-43 haben die selbe effektive Reichweite). Es kommt alles auf den Standpunkt an.
--- Ende Zitat ---
Ich bin mir bei dem ersten Teil nicht sicher ist das einfach \'n Tipfehler, oder wieso meinst du dass es sich falsch anfühlt wenn sich jemand auskennt, es aber alles in Ordnung ist wenn er sich nicht so gut auskennt?
Der Vergleich mit den Panzern und den Infantriereichweiten ist für mich nciht eine Frage des Standpunkts. Wenn ein Regelwerk in Teilen gut ist, in anderen aber Schwächen (sage ich einfach mal so, ohne mich da jetzt direkt auf BO zu beziehen), dann bleiben es für mich immer noch Schwächen und ist keine Frage des Standpunkts.
AndréM:
Schlechte Übersetzungen schaden eher, dass merkt man ganz deutlich auch bei Brettspielen. Bei guten Übersetzungen gehen die Verkäufe durch die Decke, wenn das Spiel gut ist, ist aber die Übersetzung mau, kann das Spiel noch so gut sein, das liegt wie Blei im Regal.
Das hat einigen Spielen auf dem deutschen Markt das Genick gebrochen. Und ähnlich sieht es auch bei TTs aus. Mit einem guten Regelwerk in guter Übersetzung schlägt man die Konkurrenz meist schnell aus dem Rennen. Schönstes Beispiel ist hier Attack Wing, das zwar auf dem gleichen Regelsystem basiert, aber durch das Fehlen einer deutschen Übersetzung schon eine ganze Menge Leute vergrault (den Rest erledigen dann die Minis... ;) ).
Bei TTs muss der Standard noch um einiges angehoben werden, damit er den aktuellen Durchschnitt bei Brettspielen erreicht, aber mit ein wenig vernünftigem Mehreinsatz von Geld (der immer noch billiger ist, als auf mauen deutschen Übersetzungen sitzenzubleiben) lässt sich da einiges machen.
Conan:
Moin,
ich geb mal meinen Senf dazu.
1. Übersetzungen, ganz generell freue ich mich schon über jede halbwegs kompetente Regelübersetzung, werden doch gerade viele Leute wegen mangelnder Englisch-Kenntnisse abgeschreckt, für die ist oftmals die einzige Alternative jemanden zu finden, der Ihnen die Regeln erklärt.Genauso freue ich mich über deutsche Regelschreiber, davon sollte es durchaus mehr geben, und wenn man seine Ergüsse auch erst einmal nur als PDF vertreibt.
2. Historische Korrektheit in Regelwerken, jetzt mal auf den Fluff bezogen, muss schon sein. Daten, zusammenhänge und hist. Persönlichkeiten sollten schon korrekt sein, dass ist eine Sache der Ehre. Aber natürlich kann es jedem mal passieren sich mal zu vertun, zum Bsp. bei Datumsangaben.
Wichtig sind für mich korrekte Armeelisten. Mal ein Beispiel aus der Computerspielwelt. Vor Jahren kan das WW2 Spiel RUSE raus, von welchen ich mir die Demo gezogen habe. Man spielte die Landung der Amis bei Anzio. Alles schön und gut, das Game machte mir Laune, bis dann der Befehl kam, eine Ari-Einheit zu bauen mit der ich \"Atom-Granaten\" verschießen kann, und tatsächlich, Geschütz gebaut und abgefeuert, und sekunden Später stieg eine Pilzwolke über die deutschen Stellungen auf.
Damit war das Spiel für mich erst einmal gestorben. Es gibt auch für Tablets ein Napoleon-Spiel das ganz nett ist, bei dem man dann auch ein Maschienengewehr (Mitrailleuse) bauen kann, was bei mir dazu führt das ich das Game nicht anrühren kann....
Ich denke dann immer was sich die Entwickler bei so einem Scheiss denken....
3. Regeln sollen Spaß machen und entweder A. Fair sein, oder B. ein historisch plausibles Ergebniss liefern, ideal wenn beides funktioniert.
Ich habe z.B. mit FoW angefangen, aber irgendwann waren mir die Regeln historisch zu ungenau und die Leute fingen an immer mehr Power- statt Fluff-Listen zu spielen. Eine Sache fand ich aber gut und historisch stimmig, nämlich die Begründung das die Qualität der Truppen darüber entscheidet wie leicht sie getroffen werden, und nicht wie leicht sie selber andere Treffen. Begründet wurde das damit, das jeder Rekrut mit ein bisschen Training lernt ein Ziel auf 100 m zu treffen, aber nur gut ausgebildete Soldaten wissen wie sie sich im Gelände zu bewegen haben ohne sofort vom Gegner getroffen zu werden. Im Buch\"Im Westen nichts Neues\" hieß es vom Protagonisten mal, dass bei den \"Neuen\" eine Deckung schon einen halben Meter hoch sein musste, um als solche erkannt zu werden.
Was ich zum Beispiel schade finde, ist daß die Fähigkeiten der Preussischen Truppen im Siebenjährigen Krieg oftmals völlig in Regelwerken ausgeblendet werden. Gerade zu Beginn des Krieges konnten die preussischen Truppen deutlich schneller in Linie vorrücken als ihre Gegenspieler, und deutlich schneller schießen. Ein Zeitzeuge berichtete, daß sie in der lage waren 3 Salven abzufeuern, während die eigenen Leute gerade mal eine Feuern konnten.
Sowas einzubauen und die Balance zu erhalten ist natürlich schwierig, da muss man dann an den Punktkosten und Armeelisten rumschrauben. Friedrich der Große soll ja ein Ari-Muffel gewesen sein. Gerade bei solchen Dingen würde ich mir mehr Arbeit seitens der Regelschreiber wünschen...
Gruß,
Peter
AndréM:
--- Zitat ---Ich denke dann immer was sich die Entwickler bei so einem Scheiss denken....
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Waffen-Porn sells?
Bayernkini:
--- Zitat ---Ich denke dann immer was sich die Entwickler bei so einem Scheiss denken....
--- Ende Zitat ---
Entweder es kommen die eigenen spielerischen GW Wurzeln (WHF/40K) durch, oder man will eben auch diese Spezies Spieler ansprechen :assassin_1: :wos_armee_070:
Und irgendwie wll das SAGA ja auch (back to topic) mit den Pseudo-historischen Battleboards (Die GW Spieler dürften nach wie vor die zahlreichste TT-Community in Deutschland sein) :)
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