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Deutsche Begeisterung für die Konföderierten-Fahne

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sharku:
Interessant finde ich allerdings das zB der KKK (Kukluxklan) seit ewigkeiten mit der US Fahne rumrennen tut. Am besten die wird in den USA auch überall abgehangen.

Ich persönlich finde die gesamte Diskussion (auch in den USA) absolut lächerlich... das ist typisch für unseren heutigen zeitgeist....irgend ein depp macht irgendetwas schlimmes und es existiert ein bild von dem mit sonstetwas drauf....daraufhin wird über diesen gegenstand dann diskutiert....merkt ihr was? Ich finds quatsch!

The Desertfox:
Genau so Bommel, die ?dukes gegen die Orbrigkeit ;)
Der Wagen hieß auch Robert E. Lee und hatte die Hupe nicht den Dixie Sound? Und der Rebell Yell war auch oft zu hören. Da fällt mir ein, ist jetzt Billy Idols song Auch anstössig?    :wacko:

Koppi (thrifles):

--- Zitat von: \'Driscoles\',\'index.php?page=Thread&postID=199888#post199888 ---Nein, das überrascht nicht.

Ich wundere mich auch nicht darüber in was für Zusammenhänge sie überall auftaucht. Ich hatte ja schon in meinem vorherigen Post mich  dazu geäußert.

Ich bin dennoch erstaunt für was für unterschiedliche Menschen diese Fahne eine Bedeutung hat. Auf dem einen Foto war ein getunter Trabbi voll beklebt mit der Fahne und die Fotografin und Schreiberin des Blocks schrieb in ihrem Artikel darüber, daß die Menschen diese Fahne mit ihrer persönlichen Freiheit assoziieren.

Erklär mir das mal einer. Geht es darum,  durch Provokation anders zu sein ? Ist es keine Provokation sondern einfach nur als \"cool\" gedacht oder der Ausdruck einer bestimmten Gruppierung. Sowas wie ein Gartenzwerg für Kleingartenfreunde !
--- Ende Zitat ---

Ein guter freund von mir war im osten in einer ted rockabilly gruppe. Für die war die fahne echte rebellion. Noch in ddr zeiten. Er hat das immer mit unseren che guevara buttons im westen verglichen.
Vielleicht war die dame da auch aktiv?

Driscoles:
Nein Koppi, die Bloggerin ist gebürtige Amerikanerin. Hat aber in Europa gelebt oder lebt immer noch hier.

Davout:
Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass es gerade hier in Sachsen gewisse Anklänge daran gibt, dass sich die Region bereits mehrfach in einer \"Südstaatensituation\" befand und mit dem Zeigen der Fahnen einen gewissen Trotz ausdrücken möchte. Die hierzulande gepflegte Südstaatenromantik entspringt meines Erachtens zum Großteil der Ausstrahlung der Serie \"Fackeln im Sturm\" in den 80ern. Komischerweise hat sich da kaum jemand mit dem industriellen Norden identifizieren können. Trotz Sklaverei hält man es doch lieber mit dem agrarischen-aristokratischen Underdog, der sich gegen die übermächtige Moderne zu wehren versucht, die seine ganze Lebenswelt bedroht. Letztlich geht es dabei auch um aktuelle Ängste.
Das moralische Problem mit der Sklaverei wird gerade in US-Filmen immer wieder mit dem Typus des \"guten Sklavenhalters\" zu relativieren versucht, was zuweilen recht schräge Züge annimmt und einen deutlichen Trend zur Geschichtsklitterung erkennen lässt. Wer damit unkritisch umgeht hat natürlich auch kein Problem damit pro-südstaatlerisch zu sein. Hätten sie eben nicht so einem netten Typen wie Patrick Swayze die Rolle geben solle, dann wäre manches anders.

Andererseits machte eine Szene in der Serie ein Dilemma deutlich. Als George seinen Kumpel Orry wegen der Sklavereifrage anging, verwies dieser auf die Lebensverhältnisse des Einwanderer-Proletariats im Norden, letztlich lief alles auf eine Grundsatzfrage des Umgangs der Kapitalisten mit ihrem Humankapital hinaus und da ist die Bilanz auf beiden Seiten nicht berrauschend. Ich denke als Außenstehender kann man sich da schwer positionieren, denn war das Ergebnis dieses Krieg die Opfer wirklich wert? Konnte sich der Norden angesichts dessen immer noch als moralisch auf der besseren Seite betrachten? Schließlich waren es dieselben Leute, die als radikale Republikaner den totalen Krieg gegen den Süden betrieben, für das Ende der Sklaverei (nicht der Rassendiskriminierung!) sorgten und dann den Genozid an den Indianern vorantrieben.

Es mag vielleicht ein wenig off topic sein, aber es hat mit Figuren zu tun: Ich zeigte als Kind der Schwester eines Freundes meinen neuen Südstaatenoffizier, die erste Reaktion war: \"Orry!\" Meiner Oma zeigte ich später Figuren aus derselben Serie, die meinte das wären Franzosen! Ist auch logisch, wegen der ähnlichen Mützen, die ihr als Kind als typisch vermittelt worden waren. Schon interessant, was Menschen mit ganz verschiedenen Hintergründen so assozieren, wenn sie dieselben Figuren gezeigt bekommen.

Grüße

Gunter

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