Hallo Knights,
da ich nicht schlafen kann, fand ich just Zeit und Muße hier an dieser Stelle einen kleinen Bericht zu verfassen.
Nun begab es sich, dass ich am 13.2.16 bei unserem Spielesamstag mein bereits 4. Spiel DBA absolvieren konnte - Ein einschneidendes Ereignis, welches unmittelbar auch die Motivation für diesen kleinen Schrieb entfachte.
Grundlegendes:DBA (abgekürzt für Du Blöder Ar***) ist eine Konfliktsimulation für 2 verfeindete Parteien und i.d.R. 2 Fraktionen. Zeitlich ist das ganze in der historischen Antike verankert.
Es existiert eine Skalierung auf größere Schlachten DBM (Du Blöde Mu****).
DBA wird klassisch mit 12 Elementen/Seite gespielt und bringt hier direkt eine seiner größten Stärken zum Tragen. Eine DuBlöderAr***- Armee ist schnell gebaut, da jedes Element nur einer kleinen Anzahl an Bemannung bedarf, welche dann in der Abstraktion eine große Schlachtgruppe symbolisieren.
Ähnlich verhält es sich mit dem Gelände, was zweckdienlich, schlicht und von spieltechnisch geringer Relevanz ist (Erklärung folgt).
Diese einfachen Parameter sorgen dafür, dass DBA eine enorme Sogwirkung ausübt, weil es unkomplizierte, historisch gut abgebildete Schlachten in kurzer Zeit verspricht.
Regelmechaniken/Agressionsmanagement:Hier kommen wir zum wesentlichen und unwesentlichen (gewolltes Paradoxon!) Teil des Spiels.
Es existieren allerhand taktische Finessen, wie Einzel/Gruppenbewegungen, Formationen, diverse Möglichkeiten der Gewaltenverschiebungen in der Schlachtlinie, unterschiedliche Truppen- und Waffengattungen, Rückzugs- und Fluchtmanöver und das raffinierte Ausnutzen des Terrains.
Schnell wird dem geneigten Spieler allerdings gewahr, dass obrig-genanntes völlig überflüssig ist, denn DBA verlässt schnell die modänen Grenzen eines guten Wargames und stößt vor in die tiefsten und essentiellen Begebenheiten des menschlichen Daseins, des Kosmos und des Schicksals.
Der Spieler erlebt sich als ohnmächtiges, passives Puzzleteils eines ihm unbekannten Rätsels und rast in einer Achterbahn der Emotionen dem ungewissen Spielausgang entgegen.
Während er sich zaghaft in seine Rolle als Spielball der göttlichen Tischtennisplatte einfügt und langsam jede noch verbliebene Illusion von willkürlicher Kontrolle an das Spiel abgiebt erkennt er...
An dieser Stelle ein kleiner Exkurs in die dt. Sprach/Sportlandschaft:
Wie viele Sportarten gehört Tischtennis zu den Rückschlagspielen, wie unter anderem auch Squash, Tennis, Jeu du Paume und Racket - ihres Zeichens alles erlesene Oberschichtsportarten, nach Definition der Sportsoziologie.
Schonmal eine Parallele zu DBA.
Zu den Rückschlagspielen gehört auch Prellball. Als altem Sprachwissenschaftler ist mir die mittelhochdeutsche Verwandtschaft zu einem anderen Wort natürlich gleich aufgefallen.
Es geht ums
prallen (
http://www.duden.de/rechtschreibung/prallen)
Wir sehen hier sehr anschaulich, wie lange und wie fest sich DBA auch in unserer Sprache verankert - gängige Redewendungen, wie \"Das prallt an mir ab\" erscheinen sofort in einem anderen Licht.
Mit der literarischen und philosophischen Herleitung des Zusammenhangs von DBA und Prallen zeigt auch die praktische Spielerfahrung in der Reflektion das Prallen als die zentrale Mechanik in DBA
Jetzt fällt sicherlich auch dem Letzten auf, dass es sich bei DBA um eine Metapher handeln muss.DBA beschreibt hier simpel und dennoch vollständig den menschlichen Kampf mit seiner Existenz, den Wogen des Schicksals und offenbahrt jedem Spieler eigene Abgründe, Machtfantasien und Kontrollzwänge.
Ich pralle, du prallst, er/sie/es prallen, wir prallen
alles prallt (früher oder später)
vulg. \"Bock auf ne Runde Prallen?\"
Fazit:DBA ist Leben, DBA ist Tod, DBA ist Therapie
DBA ist der Weg, wenn auch nie das ZielIch base meine Ägypter und freue mich auf weitere Leute in der Selbsthilfegruppe. Ich hoffe der Beitrag war recht unterhaltsam