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Autor Thema: DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht  (Gelesen 8150 mal)

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Paintordie

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« am: 14. Februar 2016 - 05:55:57 »

Hallo Knights,

da ich nicht schlafen kann, fand ich just Zeit und Muße hier an dieser Stelle einen kleinen Bericht zu verfassen.
Nun begab es sich, dass ich am 13.2.16 bei unserem Spielesamstag mein bereits 4. Spiel DBA absolvieren konnte - Ein einschneidendes Ereignis, welches unmittelbar auch die Motivation für diesen kleinen Schrieb entfachte.


Grundlegendes:

DBA (abgekürzt für Du Blöder Ar***) ist eine Konfliktsimulation für 2 verfeindete Parteien und i.d.R. 2 Fraktionen. Zeitlich ist das ganze in der historischen Antike verankert.
Es existiert eine Skalierung auf größere Schlachten DBM (Du Blöde Mu****).

DBA wird klassisch mit 12 Elementen/Seite gespielt und bringt hier direkt eine seiner größten Stärken zum Tragen. Eine DuBlöderAr***- Armee ist schnell gebaut, da jedes Element nur einer kleinen Anzahl an Bemannung bedarf, welche dann in der Abstraktion eine große Schlachtgruppe symbolisieren.
Ähnlich verhält es sich mit dem Gelände, was zweckdienlich, schlicht und von spieltechnisch geringer Relevanz ist (Erklärung folgt).

Diese einfachen Parameter sorgen dafür, dass DBA eine enorme Sogwirkung ausübt, weil es unkomplizierte, historisch gut abgebildete Schlachten in kurzer Zeit verspricht.


Regelmechaniken/Agressionsmanagement:

Hier kommen wir zum wesentlichen und unwesentlichen (gewolltes Paradoxon!) Teil des Spiels.
Es existieren allerhand taktische Finessen, wie Einzel/Gruppenbewegungen, Formationen, diverse Möglichkeiten der Gewaltenverschiebungen in der Schlachtlinie, unterschiedliche Truppen- und Waffengattungen, Rückzugs- und Fluchtmanöver und das raffinierte Ausnutzen des Terrains.
Schnell wird dem geneigten Spieler allerdings gewahr, dass obrig-genanntes völlig überflüssig ist, denn DBA verlässt schnell die modänen Grenzen eines guten Wargames und stößt vor in die tiefsten und essentiellen Begebenheiten des menschlichen Daseins, des Kosmos und des Schicksals.

Der Spieler erlebt sich als ohnmächtiges, passives Puzzleteils eines ihm unbekannten Rätsels und rast in einer Achterbahn der Emotionen dem ungewissen Spielausgang entgegen.
Während er sich zaghaft in seine Rolle als Spielball der göttlichen Tischtennisplatte einfügt und langsam jede noch verbliebene Illusion von willkürlicher Kontrolle an das Spiel abgiebt erkennt er...

An dieser Stelle ein kleiner Exkurs in die dt. Sprach/Sportlandschaft:
Wie viele Sportarten gehört Tischtennis zu den Rückschlagspielen, wie unter anderem auch Squash, Tennis, Jeu du Paume und Racket - ihres Zeichens alles erlesene Oberschichtsportarten, nach Definition der Sportsoziologie.
Schonmal eine Parallele zu DBA.

Zu den Rückschlagspielen gehört auch Prellball. Als altem Sprachwissenschaftler ist mir die mittelhochdeutsche Verwandtschaft zu einem anderen Wort natürlich gleich aufgefallen.

Es geht ums prallen (http://www.duden.de/rechtschreibung/prallen)

Wir sehen hier sehr anschaulich, wie lange und wie fest sich DBA auch in unserer Sprache verankert - gängige Redewendungen, wie \"Das prallt an mir ab\" erscheinen sofort in einem anderen Licht.


Mit der literarischen und philosophischen Herleitung des Zusammenhangs von DBA und Prallen zeigt auch die praktische Spielerfahrung in der Reflektion das Prallen als die zentrale Mechanik in DBA
Jetzt fällt sicherlich auch dem Letzten auf, dass es sich bei DBA um eine Metapher handeln muss.


DBA beschreibt hier simpel und dennoch vollständig den menschlichen Kampf mit seiner Existenz, den Wogen des Schicksals und offenbahrt jedem Spieler eigene Abgründe, Machtfantasien und Kontrollzwänge.


Ich pralle, du prallst, er/sie/es prallen, wir prallen
alles prallt (früher oder später)
vulg. \"Bock auf ne Runde Prallen?\"

Fazit:
DBA ist Leben, DBA ist Tod, DBA ist Therapie
DBA ist der Weg, wenn auch nie das Ziel


Ich base meine Ägypter und freue mich auf weitere Leute in der Selbsthilfegruppe. Ich hoffe der Beitrag war recht unterhaltsam
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chris6

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #1 am: 14. Februar 2016 - 09:14:10 »

:smiley_emoticons_joint: Lesenswert!
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opa wuttke

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #2 am: 14. Februar 2016 - 11:32:48 »

Geil-o-Mat !!!!  :thumbsup:  8o
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Willi

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #3 am: 14. Februar 2016 - 12:05:46 »

Wusste schon immer das an DBA mehr dran ist als an anderen Spielen,
konnte es aber nie so wie Du in Worte fassen :thumbsup:
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Paintordie

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #4 am: 14. Februar 2016 - 12:40:46 »

Cool, dass es euch gefällt :D.
Ihr hättet meine Fratze gestern beim Spiel sehen müssen, als der Würfel mich wieder und wieder und wieder ... prallen ließ.
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vodnik

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #5 am: 14. Februar 2016 - 13:05:15 »

...DBA ist aber mehr als bloses Zurückprallen...es reicht auch nicht, a einem Tag 4 Partien zu spielen...besserwäre eine Woche lang jeden Tag 4 Partien zu bestreiten, wicht nur spielen. Nach 4 so bestrittenen Wochen kann DBA zwar immer noch bloses Zurückprallen bedeuten, aber  wahrscheinlicher ist, dass sich das Würfelglück mindestens einmal gewendet hat, oder das man den Gegner nicht mehr nur frontal angreift, oder das der Gegner ganz anders vorgeht ;(  ;(  ;(
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...DBX-Regeln zum \'Runterladen: DBA2:2 + so... noch mehr: R19 fur\'s 19. Jahrhundert + andere Regeln...

chris6

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #6 am: 14. Februar 2016 - 13:20:09 »

Das stimmt natürlich....nicht immer darf man \"prallen\", manchmal muß man auch fliehen oder sterben! :D :D :D DBA könnte ich mir auch mal wieder antun....wobei ich weniger mit dem Kampfwürfel hadere als mit dem Pipwürfel, der nicht mein Freund ist. :search:
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vodnik

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #7 am: 14. Februar 2016 - 13:38:27 »

...du musst die Taktik so wählen, dass du mit jeweils 1PIP etwas machen kannst X(  X(  X(
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Thomas Kluchert

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #8 am: 14. Februar 2016 - 14:36:26 »

Ich konnte nicht ahnen, wie tief dich dieses Spiel berührt hat... ;(
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opa wuttke

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #9 am: 14. Februar 2016 - 15:10:39 »

Der eine hats mehr mit prallen, der andere mit Hügeln. Sagte ich Hügel ? HÜGEL
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chris6

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #10 am: 14. Februar 2016 - 19:50:09 »

1 PIP reicht nur für kleine Menschen...ich bin schon groß, ich brauch immer mindestens 2! :laugh1: :laugh1: :laugh1:

Die Idee ist mir ja klar, daß man so spielen sollte, daß 1 PIP immer reicht....aber Du kennst ja auch die Rede vom Plan und dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Parteien....meist ist der schöne 1 PIP Plan dann kaputt... :negative:
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Driscoles

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #11 am: 14. Februar 2016 - 20:05:35 »

Herr Kluchert ist wieder missionarisch unterwegs ...
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sanjuro

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #12 am: 17. Februar 2016 - 16:50:25 »

Hui, das hört sich ja ganz schön prall äh prell an. :huh:

Wollte ich auch mal ausprobieren. 15mm ist wohl der Maßstab der Wahl, oder? Obwohl als alter Epic Spieler mir 6 oder 10mm mehr einleuchten würden :-).
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gwyndor

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #13 am: 17. Februar 2016 - 17:38:34 »

15mm im Rest der Welt. In Berlin hat Missionar Kluchert sich ein paar 20mm-Jünger herangezogen... :rolleyes:
Wenn du 15mm spielen willst, hast du schon mal zwei Mitspieler.

Gruß gwyndor
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Riothamus

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DBA - Ein kleiner Erfahrungs/Spielbericht
« Antwort #14 am: 17. Februar 2016 - 17:39:46 »

15mm ist der übliche Maßstab. Also für die Gegnersuche relevant.

Die Regeln teilen die Basenweiten in 60mm für 20-28mm und 40mm für 10-15mm ein. Ausdrücklich wird aber gesagt: \"Greater numbers of 6mm or 2mm figures can be substituted for either scale.\"

Sprich: Solange die jeweiligen Spieler dieselbe Basenbreite nutzen, ist die Größe der Miniaturen eigentlich nicht weiter wichtig. Jedenfalls, wenn man die Optik nicht berücksichtigt und sich einig ist.

Da DBA-Armeen nur 12 Elemente umfassen, liegt es bei ungewöhnlichen Größen nahe, gleich auch einen möglichen Gegner mit aufzustellen. Das mache ich z.B. gerade in 1/72 mit Römern und Karthagern für den 2. Punischen Krieg.  

Karthager sind auch noch in anderer Hinsicht toll. Die hatten zum großen Teil Söldner und die eigentlichen Karthager waren wie Hellenistische Armeen gerüstet. Wenn bei letzteren die Schildbemalung halbwegs neutral bleibt, hat man einen Grundstock z.B. für Pyrrhos. Nimmt man die Reiter und soviel Caetrati und Scutati wie möglich aus Hispanien, hat man einen Grundstock für Iberer. Für Hannibal kommen natürlich auch Kelten in Betracht. Römer hingegen, sind eben Römer und schlecht anders zu nutzen. Oder man baut die Armeen ohne diese Synergieeffekte zu nutzen und hat dann den Grundstock für größere Armeen für AdG/FoG/DBMM.

Das Mittelalter bietet ebenfalls große Möglichkeiten für solche Zweitverwendungen. Das sind aber nur die in dieser Hinsicht meistgenannten Epochen. Es gab da ja gerade auch eine Frage zu einem solchen Südostasien-Baukasten im Forum.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1455727545 »
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Gruß

Riothamus