Kongo und Sansibar?
Da dürften die Biographien über Tippu-Tip am ehesten treffen. Zudem sind sie online erreichbar, im Wikipedia-Artikel \'Tippu-Tip\' verlinkt. Tippu-Tip war der bedeutendste der Sklavenhändler aus Sansibar. Er half verschiedenen Expeditionen, unterhielt Kontakte nach Europa, war später Belgischer Gouverneur und arbeitete nach seiner Rückkehr nach Sansibar mit den Deutschen zusammen. Er hat auch eine Autobiographie verfasst. Da müsste man mal suchen, ob es eine englische Übersetzung gibt.
Sansibar griff jenseits der Küste ja nicht direkt ein. Und was die Händler und Sklavenjäger im Kongo angeht, war Tippu-Tip der mächtigste.
Wenn auch Informationen zu den Expeditionen gewünscht ist, sind in dem Artikel auch Links zu Artikeln einiger Forscher. Bei Stanley muss angemerkt werden, dass seine Werke sehr beschönigend sind. Wenn es eher um Inspiration als Informationen geht, kann ich die Bücher Hans-Otto Meissners, obwohl Diplomat im 3.Reich wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen, Der Kongo gibt sein Geheimnis preis, Stuttgart 1968 zu Stanley und An den Quellen des Nils, Stuttgart o.J. zu Emin Pascha/Eduard Schnitzer empfehlen. Darin gibt es auch einiges zu den Königreichen in Uganda und Ruanda. Allerdings sind die Bücher in weiten Teilen eher romanhaft gehalten. Sansibar spielt dabei auch eine wichtige Rolle. Es war Basis für Expeditionen und die Entdecker mussten sich mit den Sklavenhändler auseinandersetzen. Wenn ich mich recht erinnere, wurde Emin Pascha in ihrem Auftrag ermordet.
Bei der eigentlichen, selbstbestimmten Geschichte Afrikas und der afrikanischen Ethnographie Afrikas kenne ich mich nicht so gut aus. Als Übersichtswerk ist da aber immer noch Joseph Ki-Zerbo, Die Geschichte Schwarz-Afrikas, Wuppertal 1979 (Original: Histoire de l\'Afrique Noire, Paris 1978) zu empfehlen. Über 750 Seiten, allerdings zum ganzen Kontinent und von der Antike bis in die 1970er Jahre. 12 Seiten für die \'Eingeborenen\' des Kongobeckens im 19. Jh., etwa 9 für Uganda, Ruand, Urundi, die großen Seen und den Sklavenhandel, 7 zum Belgischen Kolonialismus und vielleicht 5 zu Sansibar.
Ein paar Völker- und Ländernamen zum Googeln und für Wikipedia: Kongo, Loango, Konkongo, Ngojo, Nsundi, Mpango, Mbata, Fang/Langes, Anzique/Bateke, Kuba, Pemba/Bamba, Lunda, Luba und vielleicht schon zu südlich Angola, Ndongo, Imbangala und Luewa.
Aber das ist ja eigentlich schon über die Frage hinaus geschossen und andere werden sich da besser auskennen.