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Wo sind die Großschlachten?

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tattergreis:

--- Zitat ---1. Platzfrage - wir benutzen 1,80m x 3,60m - wie ist Euer Erfahrungswert?
2. Figuren - da jeder Mitspieler Eigene hat, ist der Bemalungsgrad verschieden - ?
3. Zeit - sollte an einem Abend möglich sein?
4. Anzahl der Einheiten ?
5. Streng Historisch oder ?
6. Gelände wie - ?
 
--- Ende Zitat ---


1)+4)Ich spiele auf 1,80 x 3,20m, benutze das Regelwerk Die Kriegskunst (SYW) und verwende 18cm breite Btls. (Zur Zeit etwa 10 pro Seite, bei 14 Btls mache ich erst mal Schluss). Für die Kav (pro Seite 4 Regimenter mit 12-16 Reitern) bleibt auf einer Seite meist etwa 70cm Platz „reserviert“. Kann man vielleicht bei meinen Spielberichten nachgucken, allerdings hat das photobucketdisaster zugeschlagen. Durch das langsame Bewegen (Infanterie 6-8 inches in Linie) ist die Tiefe m.E. ausreichend. Bei BP  ist meine Tiefe für Kav eher wenig.

2)Bemalungsgrad: bisher habe ich keinem meiner Gäste verraten, dass ihre Figuren zu dunkel sind :D   man sollte imho nur mit bemalten Figuren spielen, weil sonst die Bemalmotivation leidet,  ne neue Einheit aufzustellen macht doch mehr Spaß als die alte zu verfeinern. Ob die Bemalstile und verwendeten Miniaturen unterschiedlich sein können: ich denke ja: wenn die erste Kugel fliegt/ der erste Würfel rollt tritt das eh in den Hintergrund.

3. Wer Schlachten über mehrere Tage schlagen kann, wird dies auch tun- er soll sich glücklich schätzen. Ich hab mit meinem Sohn mal ne Schlacht beendet, die ich mit meinen Gästen angefangen hab, ist aber nicht dasselbe wie ein Ergebnis am selben Abend zu haben.

Wichtig ist m.E. eine Art Zeitmanagement: man sollte sich nicht verquatschen und durchaus zügig spielen. Man muss auch nicht alle Einheiten bewegen, und wenn man vor dem Spieltag schon weiß, wie das Szenario sein wird kann man auch schon einen Plan A und B haben.

5)Streng historisch: meine Langeländer kommen aus dem WSS, meine Knobelländer aus dem späten SYW, meine Husaren aus den Revolutionskriegen, die andere Kav aus WSS. Ich spiel halt Imagination, das ist ne ganz andere Welt. Einmal hat jemand in einem Forum nachgefragt deshalb, kann ja sein, dass irgendjemand deshalb nicht mit mir spielt, davon weiß ich aber nix. Sogar Dirk Tietten hat mal mit seinen Napos gegen meine Imaginationtruppen gespielt.  :D

6.) Gelände: GW-Rollrasen und Nochwiese(geklebt), selbstgebastelte Hügel auf dem Rasen, nicht untergelegt. Da wir bei mir zuhause spielen, gilt das BGB: falls jemand Kritik übt, mache ich von meinem Hausrecht gebrauch :thumbsup:

Dirk schreibt:
--- Zitat ---Wir in Berlin spielen mit bis zu 3m tiefe ...
--- Ende Zitat ---
Hust hust bin auch Berliner hust hust

Dirk schreibt auch:
--- Zitat ---4:Je mehr desto besser bzw.kann ja jeder Spieler selbst entscheiden mit wie vielen Einheiten er spielen will.Ist ja einer der Vorteile das man Einheiten verheizen kann ohne gleich aus dem Spiel zu sein
--- Ende Zitat ---

Ich spiele ja ne andere Epoche und im Prinzip ne lange Kampagne, da ist verheizen ein no-go (Zietens Versäumnis, zwei knobelländische Einheiten rechtzeitig zurückzuziehen haben die Konsequenz, dass deren Qualität vermindert wird und sie im nächsten Spiel nicht mitspielen, bei der einen Einheit überlege ich, ob ich sie auflöse!). Der Wunsch, möglichst viel Truppen aufzustellen, beeinflusst auch das Regelwerk: ich denke nicht, dass man Dirks Truppenmengen mit einem anderen Regelwerk im gleichen Zeitrahmen überhaupt führen kann. Ich werde Nappos mit Quatre Bras spielen, ich plane erstmal ne kleine Division mit 8 Btl/Einheiten, was laut Regelwerk 8 Inf.-Regimenter wären.

Was ich noch zu Großschlachten schreiben möchte: es ist wichtig, dass alle was zu tun haben, was man über flexible Befehlsketten machen kann ( wessen Truppen nix zu tun haben, der übernimmt mal kurz andere Truppen). Strand wurde mal in einem 6000 Punkte Fow-game ignoriert, was zu einer vollkommenen Ablehnung solcher Riesenspiele bei ihm führte (hat er später m.E. revidiert, für mich legendär seine Strandverteidigung gegen Fist in Straußberg.

BodeGier:
Hallo und danke für die schnellen Antworten. Damit kann ich doch was anfangen.
Da ich bei Dirk schon mal Gast war , weiß ich wie er das handhabt.
Wie ist es bei Dir , Pappenheimer . Seit ihr eine Gruppe oder bist Du mehr Gastgeber.
Und nebenbei, wenn man im Forum so liest, so wenige sind es garnicht, die gössere Schlachten spielen oder
spielen wollen.
Meine Erfahrung zeigt, daß ein Spiel in Korps- Größe bei 28mm Figuren und 24er Einheiten machbar ist.
Größere Spiele sind dann doch zu aufwendig ,um an einem \"Abend\" gestaltet zu werden.
Grösstes Problem ist wohl die Spielfläche. In unserem Club ist bei 1,80m x 3,60m Schluss. Und bei Korps
ist die Fläche für Manöver schon recht klein, auch bei halbierter Bewegung ( zB. bei BP ).

Riothamus:
Die Dünnheutigkeit und die (scheinbare?) Intoleranz ist aber kein Phänomen des Sweetwater. Das lässt sich heute aller Orten feststellen. Es wird nur noch eine Meinung als richtig akzeptiert und alle anderen werden verteufelt und in der Regel deren Verfechter gleich mit. Noch dazu wird oft nicht mehr hinterfragt, was mit einer Aussage gemeint ist, so dass oft gerade Bemerkungen, die als auflockernder Scherz gemeint sind, als Beleidigung verstanden werden.

Die Ursachen sind zu einem guten Teil bekannt.

Schriftliche Äußerungen wirken anders als mündliche. Und heute wird das Internet auch von denen frequentiert, die nicht gewohnt sind, sich schriftlich zu äußern. Früher wurde auch in der Hauptschule verlangt, sich so zu äußern, dass andere einen verstehen. Heute ist das auch im Gymnasium nicht mehr so wichtig, da auf die spätere Anwendung abgezielt wird und nicht ein aufgeklärter Staatsbürger, sondern ein ausbildungsgeeignetes Arbeitsmittel das Ziel der Ausbildung in der Bundesrepublik ist. In einigen Bundesländern wurde es ausdrücklich gesagt, daher ist meine Formulierung nicht mal plakativ und m.E. gehen da unterschiedliche Auffassungen quer durch alle demokratischen Parteien.

Dann gibt es verschiedene Arten zu diskutieren. Wer Delbrück liest, mag sich wundern, warum er und seine Gegner nicht mit Waffen aufeinander losgegangen sind. Aber das war ein in der Geschichtswissenschaft weit verbreiteter Diskussionsstil, der ganz einfach dazu diente, die eigenen Argumente besser herauszustellen. Heute ist es nicht mehr ganz so schlimm, aber -zumindest in den Geisteswissenschaften- wird -schriftlich- ein Diskussionsstil gepflegt, der in anderem Zusammenhang brüsk bis unverschämt wäre, aber der besseren Verständlichkeit dient. Mitunter merkt man nicht, dass das so in einer normalen Diskussion nicht geht und auch mir passiert das schon mal. Auf den Stil ist man eben trainiert und, wenn man es nicht bewusst macht, ist es für die, die wenig anders schreiben, schwierig einen anderen Stil zu schreiben. Oft wird der Student sogar gleich im ersten Semester davor gewarnt.

Früher konnte man scherzhaft auf Kasernenhofton umschalten und jeder wusste Bescheid. Das entfällt heute auch, um Missverständnisse hinsichtlich der Sprachebene zu umgehen. Schriftlich war es ja sowieso nicht üblich und in einigen Kreisen nicht gern gesehen.

Daher habe ich die Burger aufgegriffen und scherzhaft weitergeführt, weil ich an der Stelle Missverständnisse befürchtete. Nur wird in Deutschland von einigen jeder Scherz, jede Auflockerung als Beleidigung aufgefasst. Da ist aber dann ein Punkt erreicht, an dem ich die Toleranz nicht weiterführen kann und will. Ein Unterschied von Tier und Mensch ist die Fähigkeit zu lachen, auch wenn Aristoteles da vermeintlich auf die Hyäne gestoßen wurde. Vielen gilt es sogar als \'der\' Unterschied. Und unmenschlich will ich nicht werden. ;)

Und damit sind wir bei Emoticons. Sie sollten in der Regel nicht zur Verzierung dienen, weil sie eine Bedeutung haben. ;) bedeutet Ironie, wird von vielen aber als \"Ich gebe Dir jetzt Mal einen Tipp.\" aufgefasst. Das ist auch nicht beliebig, dass wurde definiert und im Netz sind Listen zu finden. Wenn jemand Emoticons benutzt ohne, dass er ihre Bedeutung kennt, ist das nicht gerade günstig für das Klima der Kommunikation. Natürlich ist es in Ordnung, wenn ab und an damit gespielt wird, aber ihre Aufgabe ist normalerweise die Verdeutlichung, wie etwas gemeint ist. Und wie an der gerade geführten Diskussion sichtbar, ist es eine wichtige Aufgabe.

Dann gilt es heute, massiv verbreitet von den Medien, als typisch für das Netz, dass es -sagen wir mal- ruppig zugeht. Unterbewusst ist das im Hintergrund, wodurch wir geneigter sind, uns angegriffen zu fühlen. Also ganz einfach vor der Antwort Luft holen und überlegen, ob es so gemeint ist.

Und da ich schon von \"der Student\" und \"Kasernenhofton\" gesprochen habe, muss ich noch \'Trigger\', dt. \'Auslöser\' nennen. Bestimmten Begriffen wird eine Aussage über ihren Benutzer zugeschrieben. Wer \'Student\' statt \'Studierende\' sagt, gilt vielen als Gegner der Emazipation, wer \'Neger\' sagt, auch in historischen oder ironischem Zusammenhang als Rassist. Beim \'Indianer\' wird der Unsinn deutlich: Auf Deutsch o.k. ist es auf Englisch nicht akzeptabel. Angeblich spielt es auch keine Rolle, ob man um diese Konnotation und ihren Hintergrund weiß. Da Ethik hier ausgeschlossen ist, berichte ich neutral und gebe weder Begründung noch Widerlegung zum Besten. Als Phänomen ist es aber zu berücksichtigen: Jemand, der bewusst auf auf Trigger reagiert, muss sich klar sein, dass er Streit ohne Grund provozieren kann. \"Sarotti-Mohr\" hat für viele nichts mit Kolonialismus zu tun, sondern mit Schokolade. Mal abgesehen, dass es ein anderes Wort ist. Auf der anderen Seite wurde der Begriff aus der Psychologie entnommen: Jeder hat etwas und auch jede Gemeinschaft hat Dinge, die für sie ein rotes Tuch sind. Trigger in diesem Sinne lassen sich also auch nicht abschaffen. Wer sich damit nicht auskennt -und wer kann behaupten, dass er alle Sprachregelungen kennt -, kann es eigentlich nur in die Signatur schreiben, was aber von den Verfechtern der Reinen Lehre als Äußerung der Dunklen Seite verstanden wird. Opium für\'s Volk eben.

Da gibt es sicher noch mehr zu sagen, aber die Dünnhäutigkeit findet sich im ganzen WWW. Wer deshalb nicht mehr Posten will, muss ihm zur Gänze den Rücken zukehren.

Besser ist es, sich klar zu machen, was es alles für nichtige Provokationsquellen gibt und von einer grundsätzlich höflichen Stimmung unserer Gespräche auszugehen. Es hilft, wenn nachgefragt wird, oder Missverständnisse und \"Aneinandervorbeireden\" auch von Dritten aufgeklärt wird. Manche meiner Posts wirken vielleicht widersprüchlich oder seltsam, weil ich schon mal Versuche zu zeigen, dass beide diskutierten Standpunkte ihre Berechtigung als Ansicht haben, auch wenn ich eine Seite vertrete. Ich tendiere eher zu weiter ausgearbeiteten Regelsystemen, finde einfachere aber nicht unbrauchbar. Schach hat auch einfache Regeln. Aber ich erkenne an, dass jemand zu dem Einen oder dem Anderen tendieren kann oder es gar für sich ausschließt. Ich akzeptiere aber nicht, wenn die andere \'Seite\' heruntergemacht wird oder zur Dunklen Seite erklärt wird.

Das wäre jetzt der Übergang zur Fôrderung von Intoleranz in der heutigen Zeit. Ich schrieb ja schon \"(scheinbare?) Intoleranz\". Aber dieser Post ist mir schon sehr lang geraten, daher später dazu.

Edit: Es scheint Mal wieder die Autokorrektur zugeschlagen zu haben. Nur habe ich gerade keine Zeit, es zu korrigieren. Und ich habe mindestens 2 Stunden zum Schreiben gebraucht, weil das nicht meine einzige Tätigkeit ist. Da wird sich einiges Überschnitten haben.

Pappenheimer:

--- Zitat von: \'BodeGier\',\'index.php?page=Thread&postID=257211#post257211 ---Wie ist es bei Dir , Pappenheimer . Seit ihr eine Gruppe oder bist Du mehr Gastgeber.
Und nebenbei, wenn man im Forum so liest, so wenige sind es garnicht, die gössere Schlachten spielen oder
spielen wollen.

--- Ende Zitat ---
Bei den \"Großschlachten\" bin ich bisher eigentlich immer Gastgeber gewesen. In den meisten Fällen stelle ich einfach alle Modelle. Diejenigen, mit denen ich die größten Schlachten bisher gespielt habe, haben aber auch selber keine Armeen und sind meistens Freunde von mir, die ich durchs Reenactment kenne, die aber daher auch den Zeitschnitt mögen. Eigentlich braucht man keine besonderen Regelkenntnisse oder TT-Erfahrungen, wenn man ein recht simples Regelwerk spielt. 2 Runden und die Leute sind drin.  ^^

el cid:
Das kann ich so unterschreiben, Pappenheimer, 2 Runden und die Leute sind drinnen.

Bei fast allen unseren Big Battles stossen Leute hinzu, ob Club oder Zuschauer, die auch mitspielen wollen.
Da ich das Setting zumeist dafür schon gestrickt habe, werden die kurz in die Regeln und ihre Rolle im Szenario eingeführt und ab geht die Luzi.
So es keine absoluten Deppen sind - und das ist eigentlich niemand - funktioniert das recht ordentlich und für alle zufriedenstellend.
Und generiert meistens auch Neueinsteiger.

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