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Schlachten der Tabletop-Klassiker
Pappenheimer:
--- Zitat von: \'Poliorketes\',\'index.php?page=Thread&postID=265619#post265619 ---Leuthen ist wie Dettingen eher ein Beispiel dafür, daß es durchaus extrem schwer sein kann, die historischen Ergebnisse zu erreichen.
--- Ende Zitat ---
Wie meinst Du das?
Bei praktisch allen Spielberichten von Leuthen, die ich bisher las, haben die Preußen gewonnen und selbst wenn sie nicht wie in Honours of War als massiv stärker eingeordnet wurden.
Pappenheimer:
Zeitpunkt: Juni 1757
Ort: Kolin, Böhmen
Historischer Sieger: Österreicher unter Daun
Verlierer: Preußen unter Friedrich II.
Typus: Frontaler Clash
Analyse:
Eine deutlich quantitativ überlegene österreichische Armee nimmt eine starke erhöhte Stellung ein. Dennoch wagen die Preußen den Angriff, der obendrein verzettelt und nicht recht koordiniert abläuft. Immerhin bei der Deckung des Rückzugs zeigt sich die Qualität der preußischen Infanterie.
Fürs Tabletop:
Offenbar eine nach wie vor spannende Schlacht fürs Tabletop. Hundertmal gespielt worden, obwohl meistens mit einem Sieg der Österreicher. Vom Gelände her überschaubar.
Beispiele, wer hat\'s gespielt?
Schier unendlich viele, offenbar ein echter Klassiker!
carryingsonupthedale http://www.carryingsonupthedale.com/search?q=Kolin
Torgau Project (mit einer feinen Analyse der Schlacht) http://torgauproject.blogspot.de/search/label/Kolin
Der Alte Fritz (als riesiges Wargaming Event) http://altefritz.blogspot.de/2015/06/battle-of-kolin-after-action-game-report.html
Sgt. Steiner http://sgtsteiner.blogspot.de/2017/06/field-of-battle-battle-of-kolin.html
Palouse Wargaming http://palousewargamingjournal.blogspot.de/2017/07/battle-of-kolin-post-game-analysis.html
Sparker http://sparkerswargames.blogspot.de/2016/09/maurice-kolin-1757_3.html
Pappenheimer:
--- Zitat von: \'Riothamus\',\'index.php?page=Thread&postID=265621#post265621 ---
Delbrück hatte natürlich das Pech, dass die möglichen Orte vieler antiker Schlachtfelder erst nach dem Erscheinen seines Werks in Augenschein genommen und publiziert wurden. Und das meist ausgerechnet von seinen Widersachern.
Im Mittelalter hatte er ein größeres Problem mit den Quellen als er dachte. Man denke nur an das von mir wirklich jedem, der so etwas rekonstruieren will, sehr ans Herz gelegte Werk von Georges Duby: Der Sonntag von Bouvines 27. Juli 1214, Berlin 1988. (Die Übersetzung ist zwar preisgekrönt, aber das Original erschien 1973 in Paris.) (Und das Problem des damals noch nicht genügend untersuchten Mittellateins kam für ihn natürlich schon beim Verständnis des Gemeinten hinzu.)
--- Ende Zitat ---
Da sind wohl damals einige Probleme gewesen. Die archäologischen Funde wurden oftmals nicht im Kontext, auch zum Fundort gesehen. Wenn ich nicht weiß, welche Waffen z.B. effektiv auf den Schlachtfeldern gefunden werden, bringen mich Schriftquellen evtl. in die Irre. Schlachtfeldarchäologie war in dem Sinne noch nicht vorhanden.
Überdies war Delbrück zwar verhältnismäßig praktisch orientiert, aber sich einfach daran zu machen, wenn er die antike Kampfweise nicht verstand, diese nachzuempfinden, war nicht seine Sache. Da stützte er sich doch lieber auf Erfahrungen aus seiner Zeit also mit dem Militär von um 1900. Einen Mike Loades oder auch Dr. Junkelmann gab\'s halt noch nicht als Consultant. ;) :D
Pappenheimer:
Zeitpunkt: August 1704
Ort: Höchstätt/Blindheim in Bayern
Historischer Sieger: Verbündete
Verlierer: Franzosen & Bayern
Typus: Frontaler Clash
Analyse:
Zwei etwa gleich starke Armeen. Die bayerisch-französische in vorteilhaften Positionen, vielleicht zu vorteilhaften Positionen. Das alliierte Duo, Prinz Eugen und Marlborough, aber stimmen sich ab. Die drei gegnerischen Feldherrn, der Bayer, Tallard und Marsin, agieren unkoordiniert. V.a. Tallard macht zahlreiche Fehler, die letztlich zu seiner und eines großen Teiles seiner Truppen Gefangennahme führen. Taktisch sind die Alliierten bei qualitativ besseren Truppen den Franzosen und Bayern deutlich überlegen. http://obscurebattles.blogspot.com/2013/11/blenheim-1704.html
Fürs Tabletop:
Eine spannende Schlacht mit einem machbaren Gelände.
Beispiele, wer hat\'s gespielt?
Sorandir (sieht einfach klasse aus!) http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&postID=121478&highlight=Blindheim#post121478
wargaming.info (mit Napofiguren :wacko: ) http://wargaming.info/2011/blenheim-1704-a-maurice-experience/
The Stronghold http://hordesofthethings.blogspot.de/2015/04/blenheim-again.html
tattergreis:
Too much information...man könnte jede Schlacht in einem extra thread besprechen
Ich finde es nicht \"doof\" Klassiker nachzuspielen (btw Klassiker sind Sittingbad und Blasthof Bridge imho :) ), ich finde es unmöglich, historische Schlachten adäquat nachzuspielen. Man kann sich von historischen Begebenheiten inspirieren lassen, aber TT und Krieg sind zwei verschiedene Schuhe. Bekannte Schlachten als Vorlagen f. TT bieten m.E. das Risiko, dass zu viel Information vorhanden ist: als Franzose bei Waterloo sollte man rushen, als Ösi bei Leuthen die Flanke verstärken, als Lee bei Gettysburg seine Befehle anders formuliern.
Ich finde es sehr spannend, die Umsetzung einer hist. Schlacht zu planen (wie ist das Gelände, was steckt hinter den Entscheidungen etc), aber sobald der erste Würfel fällt, handelt man unhistorisch.
Antitam habe ich mal gespielt (nicht mit ACW-Regeln), und Gettysburg ist durchgeplant, wird aber wahrscheinlich nie stattfinden. Die ganzen Szenariobücher für Altar of Freedom sind in diesem Zusammenhang hoch interessant btw.
cheers
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