Moin zusammen,
ich möchte euch hier mal mein neuestes Projekt vorstellen, eine FoG 15mm Armee. Anlaß ist ein FoG Thementurnier im Juli. Mein erstes Turnier seit 15 Jahren. Das einzige Turnier, daß ich jemals gespielt habe (Warhammer Fantasy) hat mich fast dazu gebracht, das Hobby aufzugeben. Ich habe auf schlechten Platten mit noch schlechterem Gelände gegen unbemalte, kopf- und armlose Plastik-Chaoskrieger spielen müssen (und haushoch verloren). Ein Trauma, das mich bis heute verfolgt.
15mm Figuren habe ich bisher kaum bemalt, von ein paar FoW Männlein mal abgesehen.
Daher betrete ich hier Neuland. Am Ende war es dann aber nicht so viel anders als be den 1/72 Figuren, außer daß in dem kleineren Maßstab weniger Details zu bemalen waren und man noch stärkere Akzente setzen mußte. Die Bemalzeit unterschied sich auch nicht erheblich. Für eine Battlegroup (Einheit) von 12 Rittern oder 32 Infanteristen brauchte ich so zwischen 12-15 Stunden, incl. Fahnen und Bases. Plänkler und andere leichtere Einheiten gingen deutich schneller.
Das Thema ist eine Armee des norddeutschen Raums (damals natürlich noch nicht deutsch) um 1170, aus dem Herrschaftsbereich von Heinrich dem Löwen. Bei der Recherche mußte ich schnell feststellen, daß man nicht genaues weiß. Nicht mal das Wappen von Heinrich selbst ließ sich eindeutig bestimmen. Daher habe ich viele Annahmen getroffen und auch spätere Wappen verwendet.
Die beste Quelle ist eine Chronik vom Heinrichs Wendenkreuzzug, geschrieben vom Abt des Klosters Corvey.
Die Figuren sind größtenteils von Legio Heroica, mit ein bißchen zusätzlichem Zeug, das noch herumlag, hauptsächlich von Essex.
Hier in der Mitte der Chef höchstselbst, Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern. Rechts Ludwig III, Landgraf von Thüringen, links Otto, Graf von Askanien. Herzog von Sachsen und Bayern bedeutet: Von Lübeck bis zum damals noch nicht existenten München, der Mann hatte ordentlich Fläche zu verwalten. Zum Zeitpunkt der Armee war er Bayern aber schon los. Sein Widersacher Friedrich Barbarossa hatte am Ende doch den längeren Arm. Sachsen sollte bald folgen. Das bekam dann der Sohn des Grafen von Askanien, der ihm hier noch als Subkommandant dient.

Und hier seine Ritter, die norddeutsche Fraktion: Der Graf von Holstein-Schaumburg, der Bischof von Bremen, Ritter von Strehla, Lübeck und Altena

Die östlichen Herrschaftsgebiete: Markgraf von Meissen, Schwerin, Biberstein

Hier noch mal ein Closeup des Bischofs von Bremen und seiner Entourage:

Abweichend von jeder historischen Annahme habe ich eine Einheit in einheitlichen Waffenröcken und Schilden bemalt, einfach weil\'s cool aussieht. Es ist eine Söldnereinheit in den Diensten der Abtei zu Corvey.

Eher historisch bunt zusammengewürfelte Speerträger:

Eine meiner Lieblingseinheiten, mit wenig Nutzwert im Spiel: Die Fußknechte. Der Chef geht natürlich nicht zu Fuß!

Armbrustschützen, ebenfalls mit berittenem Kommandanten:

Und ein bißchen Kriegsbeute Heinrichs, gepreßte Wenden als leichte Infanterie:

Das Lagerelement. Die Zelte sind von Rusus, eigentlich für 20mm gemacht, passen aber auch hier. Die Wagen sind von Essex.

Und zum Schluß die Marker für durcheinandergebrachte und fragmentierte Einheiten. Auch Essex:
