Epochen > Frühes Mittelalter bis zur Renaissance

Warum ist das Mittelalter so unbeliebt?

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Wraith:
An der Stelle sei auch erwähnt, dass das erste Field of Glory Thementurnier in Deutschland zum Thema Mittelalter stattgefunden hat und sogar in dem groben Zeitraum von 1100 bis 1300, weil dafür wohl am meisten Spieler mit passenden Armeen gefunden wurden.
Vermutlich also auch eine Frage von Maßstab und Regelwerk.
Was die Popularität in WAB angeht könnte es auch daran liegen, dass irgendwie keine Supplements existieren die das klassische Hochmittelalter gut abdecken, oder irre ich da gerade? Kreuzzüge ist seit gefühlten 20 Jahren angekündigt und Armies of Chivalry deckt doch eher ab dem 14. Jahrhunder ab, oder?

Der starke Fokus der Briten auf ihre eigenen Konflikte ist für mich auch immer wieder ein kleines Reizthema... das geht bei den Figurenranges los, geht weiter bei Regelwerken und Armeelisten (es gibt löbliche Ausnahmen, ich finde FOG ist z.B. eine) und bei den Osprey-Sachen wird es nochmal umso deutlicher.
Als ich Quellenmaterial zu Spanien im 16. und 17. Jahrhunder gesucht habe musste ich mich doch SEHR wundern, dass bei Osprey zu dem Thema faktisch nichts existiert... :m_pirate_shock:
Hm... achja... da war die Sache mit der Armada und so... das scheinen die Engländer nachhaltigst den Spaniern übel zu nehmen, deshalb wurde das Kapitel der Geschichte einfach scheinbar ignoriert nach dem Motto \"Spain...? DID THEY HAVE HISTORY???\"
Kleinere Lokalthemen scheinen da interessanter zu sein, als... hm... die zu diesem Zeitpunkt mächtigste europäische Macht die über 100 Jahre das Geschehen wesentlich bestimmt hatte. Ja, es gibt einen Band über Pavia, ...und über Conquistadores... :sm_pirat_confused: und mittlerweile immerhin \"Imperial Armies of the TYW\".
Und TYW ist auch so ein Punkt... wenn man sich anschaut wie der Dreissigjährige Krieg im Vergleich zum Englischen Bürgerkrieg behandelt wird... siehe Warlord... Welcher der beiden war insgesamt irgendwie \"bedeutender\" was die europäische Geschichte angeht? Für welchen interessieren sich wiederum die Briten nahezu ausschließlich?
Weiss nicht ob ich da etwas übertreibe, aber genauso kommt es mir zumindest vor.

plattahill:
Da möchte ich zustimmen gerade am 30 Jährigem Krieg kann man das sehen. Aber es scheinen ganze Bereiche nicht nur für die Briten sondern allgemein uninteressant zu sein. Ich meine zu den oben von mir genannten Kriegen in Südamerika habe ich so weit ich mich erinnere hier im Forum auch noch kein Thema gefunden. Ist halt eben nicht interessant für die meisten.

Frank Bauer:
Da haben wir ja mal wieder ein schönes Reizthema  sm_party_popcorn

Antipater,
dein Plädoyer gegen nachgeäfften angelsächsischen Wargaming-Autismus ist einer der besten Posts 2010. Den hänge ich mir übers Bett.

Es ist an jedem von uns, sich von der angelsächsischen Mohrrübe zu emanzipieren und die nächste Evolotionsstufe zu erreichen. Vorgekaute Regeln, Armeelisten und Figurenranges sind praktisch, aber mit dem vorhandenen Material läßt sich mit wenig Mühe und Recherche auch jeder andere mittelalterliche Konflikt in Zentraleuropa darstellen. Man muß es nur machen.

Tabris:
Reizthema ... da mach ich ja gleich mal mit :sm_pirat: Hat eigentlich nichts mit den Mittelalter zu tun betrifft jedoch eine ähnliche Sachlage die hier angesprochen wurde.

Vor einigen Jahren war bei uns das Fire&Fury Regelwerk sehr beliebt und daher selbstverständlich der dazugehörige Schaupaltz des ACW... ich damals noch inm den Kinderschuhen meiner historischen TT-karriere wollte auch mit den Wölfen heulen und find Confederierte an.
Dank der vernichtenden Kritik eines Spielers an meiner ersten Einheit (die sehen viel zu einheitlich aus... damit kannst du ja gar nicht spielen) bin ich ins grübeln geraten.
Warum sollte ich als Europäer einen fernen Konflikt einer Periode in der wir viel interessantere Konflikte hier in Old europe hatten.
Nach einiger Recherche und Vorlagen anderer bin ich auf die F&F Regeladation \"Fire & Furia Fancese\" (http://www.wfgamers.org.uk/resources/C19/fandfmods.htm) gestoßen.
Hier mein erstes Spiel...http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=700
Diese ist und bleibt imo die bessere Spiel als die Grundregeln und kann ich nur jedem wärmstens ans Herz legen ;)

Hier ist die gleiche Problematik wie im ECW vs TYW-Konflikt gegeben... die übermächte US Publikationen (Bücher, Miniaturen und vorallem Filme) ersticken die militärisch, strategisch und waffentechnisch (eventuell auch geopolitische) weitaus interesanteren europäischen Konflickte des 19th Jht.

Ergo man muß es nichtmal selbst umschreiben ... irgendwo gibt es mindestens brauchbare Grundlagen zur Konvertation ;)

btw. Warum das Mittelalter und die frühe renaissace eigentlich eher unterrepräsentiert sind ist mir etwas unverständlich?

Poliorketes:
Antipater, sich nur auf das Reich zu beschränken wäre in der Tat Unsinn. Aber darum geht es nicht. Das man mit \'englischen\' Figuren viel für den Rest Europas darstellen kann, ist auch unbestritten. Viel ist aber nicht alles. Die Untershiede zwischen anglo-französischen und deutsch-italienischen Rüstungen im 14. Jahrhundert merkt kaum einer, aber Langbogenschützen haben leider einen sehr eingeschränkten Einsatzraum, während Armbruster und nicht-ritterliche Nahkampfinfanterie doch recht rar sind. Ich nehme Normannen ohne Bedenken als Salier - aber als Ottonen sind sie nur eingeschränkt und mit anderen Schilden zu gebrauchen. Sobald es dann um Truppen aus Ostmitteleuiropa geht, wird es eng. Ich kann mit viel gutem Willen Angelsachsen alt Altsachsen nehmen, aber als Slawen, Tschechen oder Polen?

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