Zum Ausbleichen: Im Reenactment werden die Röcke mit der Zeit heller, aber das macht nicht so arg viel aus. Meinen Rock habe ich seit 2002. Wenn ich die VAs seither zusammenrechne, wird er vielleicht 1 Jahr im Dienst gewesen sein. Man muss ja auch bedenken, dass damals der Feldzug nur einen gewissen Teil des Einsatzes einer Uniform darstellte. Im Lager bzw. in der Garnison trugen die Franzosen bis hinauf zum Caporal, der deswegen auch Streifen auf der Weste hatte, halt die Ärmelwesten statt der Röcke, damit diese soweit es ging geschont wurden. Die Röcke im Musée d\'Armée scheinen mir aus meinem Gedächnis nicht sonderlich ausgeblichen, aber auf jeden Fall nicht nachgedunkelt. Zum Teil mag es sich dabei auch um reine Depotexemplare handeln, die nicht in dem Maße verschlissen wurden. Was dagegen spricht ist, dass die Westen im M. d\'A. ganz überwiegend Repros sind. Westen wurden halt stärker abgenutzt, dann auch v.a. in den ersten beiden Koalitionskriegen durch zivile Stücke ersetzt (der Status der Soldaten als Soldaten war ja hinlänglich am Rock, Kokarde etc. erkennbar). Das Ausbleichen moderner Repros der Uniformen ist natürlich nicht sehr aussagekräftig, weil ich eigentlich keine kenne, die authentisch gefärbt sind (vielleicht gibt es das bei britischen Reenactors, wo ein Hersteller von Tuchen mit Authenzität wirbt).
Was ich nicht ganz verstehen kann ist, wie die Röcke vom Schmutz dunkler werden sollten(?). Was kommt denn an Schmutz in Frage? Öl, Wein, Tabak, Straßenkot, Blut. Die meisten Sorten von Schmutz konnte man ausbürsten, bzw. richtiger auspeitschen. Außerdem wurden die Uniformröcke genauso wie die Knöpfe auch gereinigt. Wenn das vielleicht im Feldzug eher selten war, so ist es wohl vor Paraden oder ähnlichem höchstwahrscheinlich. Rezepte zum Reinigen der verschiedenfarbigen Partien (Weiß, Blau und Rot) finden sich in den Handbüchern der Zeit und dürften zumindest als bekannt bei den Sergeanten und Offizieren vorausgesetzt werden.
Was die Ari anbelangt, würde ich allerdings Davout beipflichten.