Sweetwater Forum

Sweetwater Forum

  • 03. August 2025 - 11:56:37
  • Willkommen Gast
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Autor Thema: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte  (Gelesen 867152 mal)

0 Mitglieder und 6 Gäste betrachten dieses Thema.

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0

Hallo Leute,

Jetzt habe ich die erste Batterie Fussartillerie der Garde fertig! Um sie vom Rest der Artillerie abzuheben, habe ich mich für weiße Gamaschen entschieden. Was meint ihr?







Viele Grüße
Felix
Gespeichert

Pappenheimer

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.002
    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.

Schön bemalt, vor allem der realistische Eindruck des Geschützes überzeugt. Das Hauptmanko für mich ist der Unteroffizier (?), der mit diesem Fernrohr in der Pose einfach nur selten dämlich aussieht.  ;)
Gespeichert

Hanno Barka

  • Administrator
  • Edelmann
  • *****
  • Beiträge: 3.739
    • 0

Hehe - der würd einen guten versnobten britischen Offizier abgeben - \"Gute Güte, bereits Teezeit? Was für ein Jammer, gerade als unsere Salven haben begonnen deckend zu liegen!\"  :cool_1:
Gespeichert
Mit meiner brandneuen ergonomischen Gamingtastatur geschrieben. Kryptische Wortschöpfungen sind tastatur-, geschicklichkeits- und koordinationsbedingt und nicht als Zeichen geistigen Verfalls zu werten!

Graue Maus A.D. - Jetzt im Dienst Karthagos nördlich der italischen Alpenpässe.

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0

Zitat von: \'Greymouse\',\'index.php?page=Thread&postID=193098#post193098
Hehe - der würd einen guten versnobten britischen Offizier abgeben - \"Gute Güte, bereits Teezeit? Was für ein Jammer, gerade als unsere Salven haben begonnen deckend zu liegen!\" :cool_1:
:) Genau! Der Pappenheimer meint wohl auch, dass diese großen Fernrohre nicht mit einer Hand sicher bzw. gut gehandhabt werden können. Leider eine Standard-Pose bei Esciartilleriesets. Ich finde aber, dass es ein Umstand ist, den man registrieren und dann darüber hinwegkommen kann. Ansonsten hat er, wie du, Greymouse sagst, druchaus einen gewissen Stil. Die Frage ist: wie oft sollte ich die Mini bei 4 Batterien noch einsetzen?
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1432058783 »
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0
Mehr Fotos der französischen Garde-Artillerie!
« Antwort #469 am: 19. Mai 2015 - 20:16:15 »

Ich schicke mal noch ein paar Fotos der Garde-Artillerie nach:



Ich habe ein Häuflein Kanonenkugeln hinzugefügt...



und auch die drei Musketen sind erstmals auf einer Base. Was meint ihr dazu?



Die Base ist wieder aus so einem dünnen, durchsichtigen Kunststoff, der sich nicht mehr verbiegt! So kann die Tactica-Präsentation kommen, wie Lt. Hazel mir sagte ;)

Viele Grüße
Felix
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0

Ich sehe gerade, dass es in den 15 Monaten seines Bestehens über 20 000 Zugriffe auf dieses Thema gab - wow! Die gute Resonanz motiviert wirklich sehr, Mitspieler sind da ( :smiley_emoticons_pirat: ) und ich selbst bleibe selbstverständlich auch an der Sache! Demnächst gilt es Russen nach Österreichern und Franzosen aufzubauen und nebenbei natürlich Napoleons Armee immer mehr zu vervollständigen.

Beste Grüße
Felix
Gespeichert

Pappenheimer

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.002
    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.

Ich finde die drei Musketen ganz cool. So nah würde wohl keiner sie in Realität stellen -  nachher dappt einer drüber, werden sie umgeworfen etc. - aber das finde ich weniger gravierend. Da bei Dir die Basegröße ja fix ist, bleibt Dir ja nichts anderes.
Meines Erachtens ist ein Hauptfehler, dass Du Charleville M1777-Standardmusketen gemalt hast. Wenn ich mich recht entsinne, müssten die Artilleristen die kürzeren Modelle für Dragoner haben. Da sie die Musketen auch auf dem Rücken mit sich rumschleppten, wären so lange Teile hinderlich gewesen. Siehe z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=3II3mgbe55o (eine der besten Arigruppen, die ich kenne)
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0

Zitat von: \'Pappenheimer\',\'index.php?page=Thread&postID=193141#post193141
Meines Erachtens ist ein Hauptfehler, dass Du Charleville M1777-Standardmusketen gemalt hast. Wenn ich mich recht entsinne, müssten die Artilleristen die kürzeren Modelle für Dragoner haben. Da sie die Musketen auch auf dem Rücken mit sich rumschleppten, wären so lange Teile hinderlich gewesen.
Wiedermal ein guter, genauer Blick, Pappenheimer! Der Unterschied ist nicht so groß (Längenunterschied unter 20cm?). Auf dieser Uniformtafel sind die kürzeren Modelle abgebildet:



Auf der Seite von montcentjours werden die Gardeartilleristen allerdings scheinmar mit den längeren Charleville M1777-Standardmusketen dargestellt. Wurden aus Mangel und weil es einfacher war, 1815 vielleicht nicht mehr so viele Varianten hergestellt?



Viele Grüße
Felix
Gespeichert

Pappenheimer

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.002
    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.

Da die von Dir verwendeten Musketen eh wahrscheinlich Brown Bess India Pattern oder New Land Pattern (ca. 1,41m) darstellen sollen und diese sowieso ein bisschen kürzer als die Charleville M1777 (1,51m) sind, passt es wahrscheinlich halbwegs. Die Laufringe würde ich aber dennoch an Deiner Stelle messingfarben anmalen. Aber das ist ja kein Hexenwerk.  :)
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Muskete_Modell_1777#Laufl.C3.A4nge
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0

Jaja, die Laufringe... hatte schon den Messingfarbtopf daneben, und dann gedacht: ach, nutzt du eben schnell die Metallfarbe am Pinsel für die Laufringe ;)
Gespeichert

Davout

  • Bauer
  • ****
  • Beiträge: 777
    • 0

Zu den Musketen. Die Gewehrpyramiden bestehen aus britischen Musketen. Auf den Infographien sind aber auch keine Dragonermusketen zu sehen, sondern Gardemusketen. Dragonermusketen hatten einen verstärkten mittleren Laufring aus Eisen, die anderen waren aus Messing. So viel kürzer waren die Dragonermusketen auch wieder nicht. Eigentlich sollte die Fussartillerie Artilleriemusketen haben, die wirklich sehr viel kürzer waren, aber von denen gab es immer weniger.
Inzwischen habe ich aber die starke Vermutung, dass die Kanoniere bei der Bedienung der Geschütze zwar durchaus ihre Tornister aber keine Musketen trugen, denn z.B. Albrecht Adam zeigt sie zwar auf dem Marsch (auch direkt zum Gefecht) mit Musketen, an den Geschützen aber ohne.
1814-15 ging die Ausrüstung stark durcheinander. Irgendwo habe ich eine Liste für eine Division, da tauchen recht seltsame Waffen auf, die nicht die übliche Standardcharakteristik aufweisen.
Noch ein kleiner Seitenhieb auf die Briten (weil die Teile hier aus dem Britenset stammen), die hatten bei der Fussartillerie ziemlich kurze Musketen, teilweise aber auch Kurzschwerter zur Selbstverteidigung.

Stapel aus Kanonenkugeln würde ich keine zeigen. Das widerspricht völlig dem Prozedere. Da wurde nichts auf dem Boden abgelegt, nicht mal der Ansetzer abgestellt. Solche Sachen wie Wischeimer kann man in den meisten Fällen im Gefecht auch vergessen.

Grüße

Gunter
Gespeichert
Ich zähle keine Knöpfe - aber alles andere! ;)
Jetzt gehts los! Anzahl der bemalten Figuren auf ZWEI verdoppelt!

Pappenheimer

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.002
    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.

@ Davout
Prinzipiell hast Du recht. Ich habe mal an einem Geschütz gearbeitet. Wenn man genügend Musketen für eine Pyramide zusammen bekommt und die Hände frei haben will, muss man die Musketen zu einer Pyramide zusammen stellen. V.a. wenn man behelfsmäßig Infanteristen als Hilfskräfte hinzu ziehen muss (was in Ausnahmen wohl vor kam) - denn Infanteristen hatten bisweilen keine Gewehrriemen, um die Muskete auf den Rücken zu schnallen.
Du hattest auch recht, ich hatte die Gewehre der Artilleristen falsch in Erinnerung.

Generell muss man aber wohl sagen, dass so eine Gewehrpyramide je nach dem auch hinderlich sein kann. Wenn ich ständig schnelle Stellungswechsel habe, was die Fußartillerie auch aus Muskelkraft der Artilleristen bewerkstelligen kann, dann ist es natürlich blöd, wenn die Musketen an der falschen Stelle stehen. Außerdem müssten mitten im Kampf, wo das Hauptgewicht der Aufgabe des Artilleristen in der Bedienung des Geschützes liegt, extra ein Bajonett aufgepflanzt werden, das man obendrein bei Stellungswechsel - also wieder Gewehr aufnehmen - wieder entfernen muss.

Fragt sich wo die Artilleristen die Gewehre hingetan haben sollen, wenn sie keine Pyramide bildeten und die Gewehre nicht bei der Geschützbedienung dabei haben wollten. Die Artilleristen, die ich kenne, machen alles mit ihren Gewehren. Sie sind dann halt trainiert, auch wenn das Gewicht sicherlich zur Erschöpfung beiträgt.
Gespeichert

Davout

  • Bauer
  • ****
  • Beiträge: 777
    • 0

@Pappenheimer,
das ist mal eine gute Frage. Auf zeitgenössischen Abbildungen habe ich noch nie Gewehrpyramiden bei einer Geschützbedienung gesehen. Wie du richtig schreibst hatten die Kanoniere echt andere Probleme. Albrecht Adam zeigt die Fusskanoniere sowohl mit Tornister als auch ohne am Geschütz, beide Male ohne Muskete, denn die wird nur auf dem Marsch oder in Reservestellung gezeigt. Ältere Darstellungen aus der Revolutionszeit zeigen das genauso, z.B. Bagetti zur Schlacht bei Lodi. Es erscheint mir daher nicht unwahrscheinlich, dass die Kanoniere ihren ganzen Kram, oder zumindest die Musketen auf den Packwagen ihrer Batterie unterbrachten, weil sie vorrangig zur Verteidigung auf dem Marsch taugten. Soweit die Indizien. Eine ausreichende Anzahl an Musketen ist bei der Artillerie aber nachweislich auch noch 1815 verfügbar gewesen. Es gab sie also, nur wann wurden sie wirklich mitgeführt? Das war dann wohl unterschiedlich.

Gewehrpyramiden erscheinen insgesamt dann wohl eher unwahrscheinlich, denn so stieg die Gefahr, dass die Artillerie ihre Musketen sehr häufig einfach verlor. Hatte man das Teil umgehängt am Mann war das nicht so. Die hochdetailierten Abbildungen von Moltzheim, die sich auf die Zeit kurz nach Napoleon beziehen, wenngleich mit denselben Ausrüstungsteilen und nach denselben Reglements, legen es nahe, dass die umgehängten Musketen bei der Geschützbedienung nicht zur Selbstverteidigung dienen konnten, denn die Musketenriemen werden dort z.B. UNTER den Riemen für die Kartuschtasche getragen. Im Notfall konnten die Kanoniere also garnicht schnell von der Waffe Gebrauch machen. Ansonsten sind die Musketen bei Moltzheim in der einzig praktikablen Weise umgehängt, was dieses Werk glaubwürdig macht. Die Leute von der 22. aus dem Film machen es genauso.
Eins ist allerdings Fakt, die Trageweise mit der Muskete hinten ÜBER dem Tornister ist unmöglich. Dummerweise zeigen das viele Rekonstruktionszeichnungen, z.B. bei den Zvezdafiguren wird das auch so dargestellt.

Grüße

Gunter
Gespeichert
Ich zähle keine Knöpfe - aber alles andere! ;)
Jetzt gehts los! Anzahl der bemalten Figuren auf ZWEI verdoppelt!

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0

Schöne, von Kenntnisreichtum geprägte Auseinandersetzung zur Ausrüstung der Kanoniere! Jetzt muss ich überlegen, ob ich es doch ganz sein lasse mit den Musketenpyramiden (an sich sieht es ganz schön aus und ich hatte auch schon dahingehende Rückmeldungen). Statt Kugelhaufen nehme ich dann lieber Munitionskästen. Die wurden doch aber in die Nähe der Kanone gestellt, oder wurde z.B. der Munitionskasten der in der Lafette mittransportiert wurde, während des Gefechts dort belassen?
Gespeichert

Davout

  • Bauer
  • ****
  • Beiträge: 777
    • 0

Meinst du mit Munitionskästen die abnehmbaren Lafettenkästen? Da muss ich dich auch ein wenig enttäuschen. Diese Kästen wurden nicht auf der Lafette gelassen, aber auch nicht auf den Boden gestellt, sondern auf die Protze gepackt, wo sie genau in den Zwischenraum hinter der Achse passten. Beim Bewegen des Geschützes mit den Pferden störte das nicht, denn das wurde nach dem ersten Abprotzen mit dem Langtau gemacht, das Protze und Kanone verband, ohne dass man erst aufwendig aufprotzen musste. Der Lafettenschwanz schliff dann eben ein wenig auf dem Boden, er konnte aber leicht mit den Richtbäumen angehoben werden, die auch mit zum Lenken dienten. Währenddessen blieb der Lafettenkasten auf der Protze, so dass der auch nicht so leicht verloren gehen konnte. Später hat man dann gleich mit Kastenprotzen experimentiert, denn das hier erläuterte Verfahren mit den Gribeauvalgeschützen war doch recht antiquiert. Bei den Zvezdaprotzen passt der Lafettenkasten übrigens sehr gut in den Zwischenraum auf der Protze.
Die Variante mit dem auf den Boden gestellten Lafettenkasten wurde vermutlich noch in der Zeit praktiziert, als die Fahrer noch keine Soldaten waren, ist also fürs Kaiserreich weitgehend irrelevant.

Da wir gerade beim Thema sind, in anderen Armeen, die sowohl Kastenprotzen als auch Lafettenkästen hatten, wurden diese sehr wohl auf den Boden gestellt. Bei den russischen leichten Geschützen gehörten sie z.B. 2 m neben das linke Rad. Man muss hier aber auch die Funktion dieser Kästen unterscheiden. Während sie bei den französischen Geschützen praktisch den Protzkasten ersetzten, der als Zwischendepot für den Munitionsfluss dienen konnte, brauchte man sie bei den Russen eher als Behälter für Notfallkartätschen, die in Feuerstellung immer sofort griffbereit beim Lader standen. Die alten Kanoniere waren nicht blöd, die wussten sich schon zu helfen.

Grüße

Gunter
Gespeichert
Ich zähle keine Knöpfe - aber alles andere! ;)
Jetzt gehts los! Anzahl der bemalten Figuren auf ZWEI verdoppelt!