Sweetwater Forum

Sweetwater Forum

  • 18. Juli 2025 - 21:40:26
  • Willkommen Gast
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Autor Thema: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte  (Gelesen 839662 mal)

0 Mitglieder und 14 Gäste betrachten dieses Thema.

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0
Preußische Korps Ziethen und Pirch
« Antwort #1365 am: 29. März 2018 - 16:43:45 »

Unter Blücher stehen:

I CORPS: GENERAL ZEITHEN 3 / 18\" VALOR
1st Infantry Brigade: Steinmetz
I/1/1 12th Line MX SK2 Veteran 7SP _________________________________________________
I/1/2 24th Line SK2 Trained 7SP _________________________________________________
I/1/3 1st Westphalian Ldwr SK1 Conscript 5SP _________________________________________________
2nd Infantry Brigade: Pirch II
I/2/1 6th Line SK2 Veteran 7SP _________________________________________________
I/2/2 28th Line SK1 Trained 6SP _________________________________________________
I/2/3 2nd Westphalian Ldwr Conscript 4SP _________________________________________________
3rd Infantry Brigade: Jagow
I/3/1 7th Line SK2 Veteran 6SP _________________________________________________
I/3/2 29th Line SK2 Trained 5SP _________________________________________________
I/3/3 3rd Westphalian Ldwr SK1 Conscript 4SP _________________________________________________
4th Infantry Brigade: Donnersmark
I/4/1 19th Line SK1 Trained 5SP _________________________________________________
I/4/2 4th Westphalian Ldwr Conscript 4SP _________________________________________________
1st Cavalry Division: Roder
I/C/1Treskow (Dragoons) Trained 5SP _________________________________________________
I/C/2 Lutzow (Landwehr) Conscript 4SP _________________________________________________
Corps Artillery:
I: 12-pder Foot A _____
I: 12-pder Foot B _____
I: 6-pder Horse A _____
I: 6-pder Horse B _____
I: Howitzer Btty _____

II CORPS: GENERAL VON PIRCH 3 / 19\"
5th Infantry Brigade: Tippelskirch
II/5/1 2nd Line SK2 Veteran 6SP _________________________________________________
II/5/2 25th Line SK1 Trained 5SP _________________________________________________
II/5/3 5th Westphalian Ldwr MX Conscript 4SP _________________________________________________
6th Infantry Brigade: Krafft
II/6/1 9th Line SK2 Veteran 6SP _________________________________________________
II/6/2 26th Line SK1 Trained 5SP _________________________________________________
II/6/3 1st Elbe Ldwr MX Conscript 4SP _________________________________________________
7th Infantry Brigade: Brause
II/7/1 14th Line SK1 Trained 6SP _________________________________________________
II/7/2 22nd Line SK1 Trained 6SP _________________________________________________
II/7/3 2nd Elbe Ldwr MX Conscript 4SP _________________________________________________
8th Infantry Brigade: Bose
II/8/1 21st Line SK1 Trained 5SP _________________________________________________
II/8/1 23rd Line SK1 Trained 4SP _________________________________________________
II/8/2 3rd Elbe Ldwr MX Conscript 4SP _________________________________________________
1st Cavalry Division: Jurgass
II/C/1Thumen (Drgns & Ldwr) Trained 4SP _________________________________________________
II/C/2 Sohr (Hussars) Elite 7SP _________________________________________________
Corps Artillery:
II: 12-pder Foot A _____
II: 12-pder Foot B _____
II: 6-pder Horse A _____
II: 6-pder Horse B _____
II: 6-pder Horse C _____
Gespeichert

Pappenheimer

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.000
    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.

Super wie immer. Danke!  :)
Gespeichert

Pappenheimer

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.000
    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.

Die Landwehr als Conscript einfach um etwas mehr Variation, auch mehr taktische Überlegungen rein zu bringen?

Ich könnte ja auch einfach alle Truppen bei mir außer Garden und sowas mit Standard einstufen wie Keith Flint das macht. Aber das fände ich öde.
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0

Die Karte aus dem Szenario lässt sich gerade nicht gut umformatieren bzw. einbetten, hier eine aus Wikipedia zu Ligny:



Man sieht den anfangs beschriebenen Abschnitt, um den es in der Schlacht geht, ganz gut: Alles nördlich der Kaisergarde mit Wagnelée, St. Amand, Ligny. Aufgrund des Geländes spielten die drei Kavallerieverbände, die man rechts auf der Karte sieht (Milhaud und bei Grouchy) keine Rolle. Lobau kam zu spät für die Entscheidung und Drouet d´Erlon marschierte mit unklaren Befehlen bekanntermaßen hin und her (beide unten auf der Karte).
Zitat von: \'Pappenheimer\',\'index.php?page=Thread&postID=270206#post270206
Was ich nicht verstehe ist, warum die Landwehren schwächer als franz. Linieninfanterie sein sollen? Sie haben sich ja schon 1813 gut geschlagen und man kann eigentlich nicht mehr von frisch ausgehobenen Rekruten ausgehen. Die Masse von denen hat 2 Jahre Kriegserfahrung - mehr als die jungen Rekruten bei den Franzosen 1813 z.B.. Ist natürlich was anderes, wenn es das Regelwerk einfach so haben will und in der Armeeliste oder sowas nicht zwischen August 1813 und Juni 1815 differenziert, was ich nachvollziehen könnte (Differenzieren verkompliziert halt auch.)
1. Jedes Szenario hat genau auf den Tag der Schlacht differenzierte Truppen etc.
2. Es kommt auf die genauen Truppen der französische Korps an und auch auf die genauen Landwehrverbände. Was du hier schreibst über französische und Landwehr-Truppen erscheint mir wiederum viel weniger differenziert, als es die Truppenaufstellung des Szenarios ist. Meine Aussage bezog sich darauf, dass ich vor allem Truppen mit wenig Strength Points (SP) in die Gebäude gestellt habe. Dass bei GA einer Truppe soundsoviele SPs zugesprochen werden, hängt mit der Qualität, aber auch der Qantität bestimmter Truppen zusammen. Also, auch wenn die Landwehr sich 1813 gut geschlagen hat (was heißt das? alle Einheiten? In der Regel gut geschlagen? Im Verhältnis zu den Erwartungen die man an so eine Truppe hatte? Differenzierung...), gibt es gute Gründe, auch Mannstärke, warum hier Einheiten der Landwehr (Ldwr) z.B. 4 SPs haben. Ich würde das jetzt nicht gleich aufgrund allgemeiner Infos zu 1813 oder 1815 abtun bzw. so anzweifeln. Ich werde jetzt nicht anfangen, die Mannstärke etc. jeder einzelnen Einheit aufzuzeigen, ich kann nur sagen, dass ich bei GA-Szenarien, wo ich genauere Kenntnis zu den einzelnen Truppen habe, die Differenzierung in diesem Punkt nicht bemängeln kann.
Zu den französischen Truppen 1815: Die Armee der Waterloo-Kampagne war durchaus nicht vor allem aus jungen Rekruten aufgebaut. Das habe ich auch in der Fachliteratur immer wieder bestätigt bekommen (Differenzierung).
3. Gerade im Zentrum ahnte ich zudem, dass gegen die vorgelagerten Häuser die besten französischen Truppen eingesetzt werden würden (Garde). Diese Gardeeinheiten waren auf jeden Fall stärker als der Durchschnitt der preußischen Einheiten, die mir zur Verfügung standen.
Zitat von: \'Pappenheimer\',\'index.php?page=Thread&postID=270206#post270206

Schön erkennbar wie Du Deine Sammlung an Gebäuden offenbar ausreizen musstest. :D ;)

Auf den Fotos wirkt es erstmal wie eine Winterschlacht. :whistling:
Auf jeden Fall :D Wir haben ja beim Flotten Otto gespielt und ich hatte fast alle meine Gebäude dabei und von ihm haben wir dann auch noch viele Gebäude benutzt (die Papiergebäude, das große Haus \"im Fluss\" usw.). Er hatte auch die eher helle Matte auf den Tisch gelegt... In echt leuchtete sie nicht ganz so hell, hätte auch meine Rasenmatte drüberlegen können, aber als mir der Gedanke kam, war schon der halbe Tisch mit Figuren voll... ;)
Gespeichert

Riothamus

  • König
  • *****
  • Beiträge: 6.343
    • 0

:thumbsup: , :thumbsup: , :thumbup: mit * und Eichenlaub.

Ja, die Landwehr. Da war 1815 neu ausgehoben worden, so dass da tatsächlich differenziert werden muss. Aber auch die neueren Einheiten haben sich gut gehalten, was wohl an den geordneteren Umständen der Aufstellung und dem Anteil ehemaliger Soldaten liegt.
Gespeichert
Gruß

Riothamus

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0

Das Szenario ist von LLoyd Eaker, also habe ich nicht selbst die Ratings, SP-Zuschreibungen vorgenommen. Das waren Neuausgehobene, die sich gut gehalten haben und (Spoiler Alert!) bei mir werden sie sich in dieser Schlacht auch gut halten. Mit denen kann man auch was anfangen. Wenn sie erstmal brechen, ist es eben schwieriger sie zu sammeln als bei Crack Troops.
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0
Schlachtbericht Teil 2: Ligny 1815!
« Antwort #1371 am: 29. März 2018 - 18:02:27 »

So, weiter geht es mit Bildern!



Seht ihr in der Mitte die Windmühle? Zweierlei ist witzig, als wir das Schlachtfeld aufbauten und dann die Truppen, war mir nicht klar, was historisch wo stand, aber genau da wo die Windmühle ist, war historisch die Windmühle von Brye und dort hat Blücher auch in Echt seinen Standort gewählt, was ich auch tat. Es ist aber auch mit dem Hügel bei der Mühle der beste Punkt, guter Überblick, schön zentral :)



Ich gewann den Initiative-Wurf überließ den Franzosen aber den Anfang, weil ich eh defensiv bleiben wollte. Hier sieht man, wie Napoleon die Garde aufs Feld vor St. Amand befiehlt. Sehr starke 6 Infanterieeinheiten und vor allem 5 Batterien Gardeartillerie!
Im Aufmarsch hatten sie glücklicherweise nicht sogleich gute Schusslinien.



Gerard überblickt seinerseits von einem kleinen Hügel (links) die Feindstellungen und lässt das Korps vorrücken.





Ich lasse die Franzosen erstmal kommen, feuere mit der Artillerie und ziehe die reitende Artillerie wieder zurück über den Fluss (bzw. Bach in breitem sumpfigen Bett).
Wie man sieht, ist Pirchs Korps von hinten schon zügig herangerückt, um die Front zu verstärken, da die Franzosen keine Zeit verlieren.

Fortsetzung folgt...
Gespeichert

Flotter_Otto

  • Schuster
  • ***
  • Beiträge: 422
    • 0

Nachdem ich mich in die Spielregeln etwas oberflächlich eingelesen habe, war die tatsächliche Spielteilnahme an GA für das Verständnis Gold wert. Nachdem ich begriffen hatte, wo der Hase langläuft, war es für manche Manöver schon zu spät. Stört mich aber gar nicht. Ich wollte zuerst das Spiel von der praktischen Seite verstehen. Pfiffig zu spielen kommt dann später. Der Spielspaß war von Anfang an da. Selbst wenn man auf die Verliererstraße gerät, geht der Spielspaß nicht verloren. Sehr wichtig, finde ich.
Selbst wenn ich mit den Regeln schon eingeübt gewesen wäre, wären die Preußen in dieser Stellung eine harte Nuss gewesen. Die Einordnung der Landwehr 1813 und 1815 könnte man variieren, wenn man die Regeln bereits gut kennt. Aber wie es zuvor anklang, gibt es für die Einstufung der Landwehr für und wider.
Das Spielsystem überzeugt mich und gefällt mir auch. Das macht Lust auf mehr. Andere napoleonische Systeme gefallen mir trotzdem. Aber um Schlachten unterschiedlicher Größe zu schlagen, ist GA mMn. gelungen.
Taktische Raffinessen kommen in diesem System auch nicht zu kurz, z.B. wenn eigene Kavallerie in der Nähe von Infanterie steht, hält sie feindliche Skirmisher vom Plänkeln ab. Das gefiel mir. Das richtete sich zwar erst gegen meine Truppen, aber dieser Spielmechanismus ist mir positiv aufgefallen.
Wie gesagt, ich habe viele 28mm Napos, aber das hält mich nicht davon ab, meine 1/72 Napominis zu reaktivieren. Habe sie auch anders basiert.
Beim Geländeaufbau mit Häusern hatten wir improvisiert. Das geht natürlich auch schöner. Da werde ich auch noch was für tun. Jetzt weiß ich ja, worauf es da auch ankommt.

Gruß Bernd
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0
Schlachtbericht Teil 3: Ligny 1815!
« Antwort #1373 am: 29. März 2018 - 21:05:55 »

Weiter geht´s:



Hier das Ganze aus preußischer Sicht: Nach und nach kommt auch Pirchs Korps von unten nachgerückt. Vor allem die Artillerie soll am Schusswechsel teilnehmen. Die Kavallerie versuche ich über die Frontlinie zu verteilen, um feindliche Plänkler abzuhalten. Am rechten Flügel rechts oberhalb der Kirche reiten französische Lanzenreiter heran, dort ziehe ich selbst Dragoner an den Fluss, um eine Flankierung meiner Linien zu verhindern.



Napoleon lässt unterhalb St. Amands in der Mitte mehrere Batterien Gardeartillerie zusammenziehen, die bald das Feuer auf die preußischen Linien zwischen den Dörfern eröffnen können. Dort gilt es besonders standhaft zu sein und die Treffer einzustecken.



Sodann greift die Garde mit voller Macht das Dorf mit seinen zwei Elementen St. Amand an: Chasseure und Grenadiere der alten Garde nehmen das rechte Gebäude mit der Landwehr in Zangengriff und löschen die verteidigende Landwehr aus. Die Grenadiere der alten Garde besetzten das Dorfelement, während die Chasseurs noch mit der Flanke zur preußischen Hauptlinie stehen. Blücher lässt alle Batterien auf diese verwundbare Flanke der Chasseurbataillone feuern und verursachst schwerste Verluste (8 von 10 SPs werden durch 4 Batterien Artillerie dezimiert).
Das andere Segment von St. Amand wird von einer starken Gardebrigade angegriffen, doch hier verteidigen sich die Landwehrmänner zäh und weisen den Angriff der stolzen Übermacht zurück. Diese branden zurück und verursachen bei den nachdrängenden Bataillonen Unordnung.



Auch die Landwehr in der Kirche wurde bestürmt, doch Vandammes Infanterie wird weit zurückgeschlagen. Der Großteil des französischen Korps hier geht massiv Richtung Zentrum mit Blüchers Feldhügel an der Mühle vor. Dabei bieten die Formationen aber die Flanke den vier preußischen Battarien hinter und um die Kirche. Diese richten starke Verluste bei den Brigaden an der Flanke dieser Einheiten an.

Die französischen Ulanen haben nun Gegner vor sich an der Flanke, zudem werden sie von der preußischen Haubitzenbatterie getroffen, die hinter der Kirche steht und Steilschüsse abgibt. Die Ulanen ziehen sich außer Reichweite der preußischen Haubitzen zurück!

Auf dieser Flanke fühle ich mich am sichersten, während St. Amand im Zentrum wohl nicht zu halten sein wird. Wird die Garde dann auch den Fluss dort überschreiten? Wie soll ich dort diese starken Verbände stoppen? Auch, was Gerard am anderen Flügel gegen die Preußen erreicht, bleibt abzuwarten.

Fortsetzung folgt...
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0
Schlachtbericht Teil 4: Ligny 1815!
« Antwort #1374 am: 30. März 2018 - 08:03:30 »

Guten Morgen!

Weiter geht´s: Während der zuletzt beschriebenen Vorkommnisse war Gerards Korps mit Elan gegen Ligny am linken preußischne Flügel vorgegangen. Beide befestigten Stellungen wurden berannt, aber erfolgreich durch die Landwehrtruppen unter leichten Verlusten verteidigt. Ich war mit der Landwehr doch sehr zufrieden.



Nur eine Einheit war unter dem kombinierten Ansturm zweier Gardebrigaden gebrochen.



Hier kann man Gerards Angriffsformationen nochmal genauer sehen. An seiner äußersten Flanke rechts ist reitende Artillerie aufgefahren, um die Flanke von Ziethens Korps hier zu beschießen. Im Zentrum kann man die französische Artilleriekonzentration sehen. Die Garde schoß sich hier langsam ein...



Zweiter französischer Pulse (Unterspielzug) des 1. Spielzugs: Alles geht zum Angriff über! Wieder versucht Vandamme mit einer Brigade die Kirche zu stürmen, während das Gros seines Korps nun durch den versumpften Ligyn-Bach auf die Preußen langsam zugeht. Eine Brigade lässt er flankierend den Teil von St. Amand angreifen, der bisher erfolgreich von der Landwehr verteidigt wurde. Zusammen mit Elitetruppen der Garde kann St. Amand gänzlich eingenommen werden.
Als Preuße bleibe ich vorerst defensiv und füge den Franzosen vor allem mit der Artillerie Verluste zu. Nach zwei Pulsen ist meine komplette Artillerie an der Flusslinie. Durch die Biegung der Front und Flankenangriffe auf die Gehöfte kommt es immer wieder zu der Möglichkeit, den feindlichen Linien mit meinen Preußen in die Flanke zu schießen, was die Effektivität um 50% erhöht!



Am äußersten linken preußischen Flügel geht eine leichte Kavalleriebrigade der Franzosen über den Fluss, um die Flanke Ziethens zu bedrohen...
Am linken Rand des Schlachtfeldes sieht man die erste französische Batterie (von Vandamme) die ich durch Artillerie ausschalten konnte.

Leider endet durch einen niedrigen Wurf der erste Spielzug schon nach zwei Pulsen. Ich hatte noch viele Command Points und Napoleon nicht wirklich. Außerdem gibt es am Ende jedes Spielzugs die Gelegenheitg zu versuchen, gebrochene Einheiten zu sammeln und Verluste durch Unordnung auszugleichen. Je disziplinierter und elitärer eine Einheit ist, desto höher der Bonus auf den Wurf. Hier liegt dann auch der eigentliche Unterschied z.B. zwischen französischer Garde und Landwehr. Kämpfen tut die Landwehr erstmal auch gut, aber wenn sie bricht, ist das sammeln bzw. die Stärke für weitere Kämpfe nicht mehr so gegeben. Und das ist auch realistisch, wie ich finde. Demgemäß gelang es dem Flotten Otto auch die Ordnung bei der Garde wiederherzustellen, so dass sie weniger geschwächt da stand als von mir erhofft.
Ich beginne, mir Sorgen zu machen, ob das Zentrum gegen die Garde zu halten sein wird. Meine Brigaden im Zentrum können ein, zwei Kämpfe aushalten, der Garde demgegenüber dürfte nicht so schnell die Puste ausgehen...

Fortsetzung folgt...
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0
Schlachtbericht Teil 5: Ligny 1815!
« Antwort #1375 am: 30. März 2018 - 08:55:03 »

2. Spielzug

Ich komme zu dem Entschluss, dass eine reine Defensivhaltung dazu führen könnte, dass ich vor allem die rechte Flanke zwar sicher halte, die linke vielleicht, ich im Zentrum aber ziemlich sicher von der Garde gebrochen werden würde. Daher fasste ich den Plan, am rechten Flügel offensiv zu werden, zu versuchen, Vandammes Korps zu zersprengen, um dann von der Flanke die Garde im Zentrum anzugreifen, während diese hoffentlich frontal noch vom Fluss und den preußischen Truppen dort aufgehalten wird.

Nachdem ich den Initiativewurf gewann, ließ ich die Franzosen wieder anfangen. Mein Plan war, nach der Bewegung der Franzosen, meinen Angriff an der rechten Flanke zu beginnen und beim 2. Pulse alles zu versuchen, die Initiative zu gewinnen (CommandPoint-Einsatz hierfür!), um im 2. Pulse zu beginnen und somit einen Doppelzug zu bekommen, der dann den Angriff auf Vandammes schwachen linken Flügel vollenden sollte.



Dieses Foto zeigt den Stand nach dem 1. preußischen Pulse im 2. Spielzug. Vandammes Truppen oben am Fluss hatten versucht, über den Fluss anzugreifen. Eine Brigade war steckengeblieben, die zweite von der preußischen Linie zurückgeschlagen worden.
Daraufhin war ich dann mit zwei Brigaden oberhalb der Kirche vorgegangen und hatte eine französische Legere-Brigade zurückgeworfen. Nun stand ich direkt vor der französischen reitenden Artillerie in Kernschussreichweite, während nun ich meine Flanke der französischen Gardeartillerie auf dieser Seite von St. Amand zuwies.
Meine Dragoner hatte ich allerdings um die Kirche herumgeführt und bedrohte nun die Flanke der französischen, reitenden Artillerie. Wenn mein Doppelzug gelang, dürfte ich die Batterie wegnehmen oder zumindest vertreiben. Wenn nicht, würden die Dragoner von der franz. Infanterie verjagt werden.

Mein zweites Treffen, vor allem Landwehreinheiten aus Pirchs Korps waren hinter der Kirche nachgerückt.



Hier sieht man nochmal mehr von der Gesamtlage: auch rechts der Kirche gehen drei Brigaden unterstützt durch eine leichte Kavalleriebrigade vor. Sie sollen tatsächlich auch versuchen, die zwei französischen Brigaden demgegenüber zu brechen. Oben rechts in der Ecke sieht man die ersten zwei gebrochenen französischen Brigaden von Vandammes Korps. Eine war durch massenhaftes Artilleriefeuer gänzlich gebrochen, die andere war im Kampf zurückgeworfen worden und dann äußerst effektiv von den Sprengladungen meiner Haubitzenbatterie getroffen worden.



Die Lage aus Sicht eines Landwehrreiters am rechten Flügel.





Hier Gerards Korps vor dem linken preußischen Flügel.



Den nächsten Ini-Wurf pushte ich mit CPs und der Doppelzug gelang! Hier sieht man nur noch der Ergebnis der Angriffe auf der rechten Flanke. Mit einer Übermacht an Landwehr und Linie war es gelungen, vier weitere französische Brigaden unter deutlichen eigenen Verlusten zu brechen (siehe oben links im Bild). In der Mitte zwischen den Preußen steht noch eine französische Brigade aufrecht und etwas höher rechts sieht man eine unter hohen Verlusten zurückgeworfene franz. Infanteriebrigade sowie die Ulanen - das ist nun alles, was Frankreich auf diesem Flügel aktuell hat.

General Vandamme persönlich hatte versucht, die Linien zu stabilisieren und war durch einen Voltigeur erschossen worden (Officer Casulty Check auf 2W6 eine 11 gewürfelt, darauf Art der Verwundung: 6 -> death in action). Napoleon ernannte einen General als Ersatz, um das restliche Korps zu führen (das zufällig erwürfelte Command Rating verbesserte sich gegenüber Vandamme sogar!) - man sieht ihn oben im Bild.





Auf diesem Foto sieht man welchen Ritt meine Dragoner (hellblau oben in der Mitte), die vor der Kirche gestartet waren, hinter sich haben. Sie begannen damit, die Flanke der reitenden Artillerie zu attackieren, diese protzten zwar noch rechtzeitig auf und wollten entweichen, wurden dann aber doch dabei niedergeritten, ich konnte meinen Galopp fortführen, der mich direkt auf eine Batterie Gardefussartillerie zuführte. Ein Kartätschenhagel empfing mich, das Entweichen gelang der Fussartillerie nicht und so konnte ich auch diese niedermachen. Jetzt stand ich allerdings direkt vor den Grenadiers a Cheval der Garde und nach dem Doppelzug kam unweigerlich die französische Bewegungsphase des 2. Pulses... (Hinter meinen Dragonern war übrigens noch die vierte verbiebene Einheit des III. Korps von Vandamme - eine leichte Kavalleriebrigade.
Bevor die französische Reiterei hier aber etwas unternehmen konnte, war in jedem Fall die Artilleriephase! Ihr seht ja, was unten im letzten Bild alles flankierend aufgefahren ist.

Insgesamt war mein Flankenangriff sehr erfolgreich. Jetzt hoffte ich inniglich, dass der Zug nicht schon wieder nach zwei Pulsen enden würde und ich die Früchte meines Erfolgs ernten durfte. Dafür brauchte ich einen 3. Pulse, um mit der leichten Kavallerie Ziethens in den Rückraum des III. französischen Korps vorzustoßen und jedes Sammeln der inzwischen 10 gebrochenen Brigaden zu verhindern. Andernfalls müsste ich ca. die Hälfte der Hanseln nochmal bekämpfen, nachdem sie sich gesammelt hätten.

Fortsetzung folgt...
Gespeichert

Flotter_Otto

  • Schuster
  • ***
  • Beiträge: 422
    • 0

Um auf die Stärkepunkte zurückzukommen, wie Felix schon sagte, fließt in die Bewertung der StP einer Brigade deren Kopfzahl und ihre Qualität (Kampferfahrung, Ausbildung, Ausrüstung, Motivation). Mehrere Variablen spielen also eine Rolle. Da werde ich die Recherchen von Sam Mustafa und seiner Unterstützer erst mal nicht in Zweifel ziehen. Man sollte das Spielsystem erstmal verinnnerlichen, bevor man anfängt an irgendwelchen Stellschrauben zu drehen. Mit Hausregeln fackele ich auch nicht lange, wenn ich an manche Spiellsysteme denke, wie DBA oder BP. Das hielt ich da für zwingend, wie sich in späteren Supplements oder Nachfolgespielregeln erwies.
Bei GA kommt mir nach dem Lesen und Spielen alles sehr stimmig vor. Vielleicht finde ich ja noch etwas Kritikwürdiges. Das könnte dann später ein Thema werden. Wenn ein System aber so gut funktioniert wie dieses, mache ich mir da erstmal keine Gedanken. Ich bin froh, daß alles rund läuft aus spielerischer wie historischer Sicht.

Was bei GA auch sehr interessant ist, sind die Pulse innerhalb einer Spielrunde. Folgt ein Puls auf den anderen oder endet er abrupt? Kommt man vielleicht 2 mal nacheinander an die Reihe, was man mit Command Points zum Würfelwurf beeinflussen kann, oder ist dann doch der Gegner am Zug? Oder gehen mir die CPs aus, weil noch ein Puls in derselben Spielrunde folgt? Denn erst in einer neuen Spielrunde werden wieder CPs vergeben, um seine Corps zu aktivieren.
Wenn ich keine CPs mehr habe, muß ich durch einen W6 bestimmen, ob ich ein Corps aktivieren kann oder nicht. Das könnte dazu führen, daß mein Corps in dieser Runde inaktiv bleibt.
Ein Corps Kommandeur hat neben seinem Kommandoreichweitenwert, z.B. 15 Zoll, auch einen Aktivierungswert von 1,2,3, oder 4. Dafür müssen die CPs für alle Corps Kommandeure ausgegeben werden. Sind keine. CPs mehr da, bleibt nur der W6 für die Aktivierung. Dazu muss man je nach Qualität des Kommandeurs gleich oder höher 2,3 oder 4 würfeln..

Die Einstufungen einiger Kommandeure können sich je nach Szenario und Jahr auch verändern. Man denke nur an Napoleon selbst.

Gruß Bernd
Gespeichert

Flotter_Otto

  • Schuster
  • ***
  • Beiträge: 422
    • 0

Mir fällt gerade noch was zu den Spielregeln von GA ein. Leichte Kavallerie kann gegnerischen Angriffen ausweichen. Ebenso kann sie gegnerische Einheiten verfolgen, wenn diese ihrerseits ausweichen können. Wenn das keine Dynamik im Spiel ist.
Sie können außerdem gegnerische Brigaden daran hindern gesammelt zu werden, wenn sie nicht weiter als 6 Zoll zu der zu sammelnden Brigade stehen. Handelt es sich um gebrochene Einheiten, gelten sie als zersprengt und werden am Ende der Runde aus dem Spiel genommen.
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0
Schlachtbericht Teil 6: Ligny 1815!
« Antwort #1378 am: 30. März 2018 - 19:24:34 »

Weiter geht´s:

Wir würfelten und es folgte ein 3. Pulse (und nicht das Ende des Spielzugs), yes!



Die Franzosen bekamen die Initiative und versuchten nun mit der Garde das Zentrum der Preußen zu zerschlagen! Die stärksten Gardeeinheiten rückten aus St. Amand aus, weitere Gardebrigaden rückten sofort durch die Straßen des Dorfes nach. Auch rechts des Dorfes rückte das Gardekorps vor, links davon wurde der Angriff weiterhin durch die Gardeartillerie unterstützt. Allerdings nehmen auch fünf Batterien um den preußischen Feldherrnhügel die angreifende Garde direkt aus Kernschussreichweite unter Feuer, was große Verluste verursacht.
Desweiteren griffen rechts St. Amands die Grenadiers a Cheval nun tatsächlich meine Dragoner an, ich zog mich aber erfolgreich zu den preußischen Linien zurück.





Gerards Korps vor Ligny greift derweil ohne Unterlass die befestigten Gehöfte dort an. Flankierend stieß eine Brigade an der Flanke vor, ebenso bewegten sich die reitende Batterie und die leichte Kavalleriebrigade auf Ziethens Flanke zu. Letztlich ist dies von Erfolg gekrönt: die befestigten Stellungen in Ligny werden vollständig von Gerards französischen Sturmtruppen erobert, die preußischen Verteidiger vollständig aufgerieben.





Im 3. preußischen Pulse des 2. Spielzuges vollendete ich den Angriff auf das III. Korps. Drei Brigaden preuß. Infanterie und eine leichte Kavalleriebrigade zersprengen den letzten Widerstand der einen Kavallerie- und der einen Infanterie-Brigade Vandammes. Mit den Husaren wird nun durch meine Artillerie die letzte Einheit des III. Korps gebrochen (alle gebrochenen Einheiten sind oben rechts im Bild zu sehen). Nun rückt meine leichte Kavallerie in den tiefen Hinterraum der Franzosen vor, ebenso eine Infanteriebrigade, diese beiden Brigaden sind innerhalb von 6 Zoll der zu sammelnden 10 Brigaden des gebrochenen III. französ. Korps. Dadurch ist ein Sammeln so nah am Feind nicht möglich. Sie werden für den Tag gänzlich zersprengt, es gibt für diese Schlacht kein III. Korps mehr. Die rechte Flanke gehört ganz den Preußen, so dass diese hier die Tür Richtung französisches Zentrum (Garde bei St. Amand) zuklappen. Im Zentrum decken die Grenadiers a Cheval die Flanke.



Hier die endgültig herausgenommen Brigaden des französischen III. Korps.

Können die Franzosen durch einen Sieg im Zentrum und auf dem anderen Flügel ihrerseits die preußische Moral brechen? Schließlich sind nun Ligny und St. Amand komplett in französicher Hand!

Das letzte Kapitel mit der finalen Entscheidung naht.
Fortsetzung folgt...
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.660
    • 0
Schlachtbericht Teil 7: Ligny 1815! Das Ende
« Antwort #1379 am: 30. März 2018 - 20:16:13 »

So, kommen wir zum abschließenden 7. Teil des Schlachtberichts:



Der Angriff der Garde läuft! Aber links von St. Amand muss eine Brigade Infanterie neben der Gardekavallerie die Flanke decken. Trotzdem gehen die Grenadiere der Alten Garde und die Mittlere Garde gegen das Zentrum vor. Die mittlere Garde erreicht unter schwerstem Artilleriefeuer nicht über den sumpfigen Fluss, die alte Garde bricht allerdings trotz der Tatsache, dass sie nur noch auf halber Sollstärke sind, in die preußischen Linien ein. Sie fällt eine Brigade Linieninfanterie Ziethens an. Hasserfüllt treibt Blücher selbst die Musketiere an. Das Ergebnis ist, dass die Preußen komplett gebrochen werden (auf 0 SPs runter), allerdings verlieren dabei auch die Gardegrenadiere fast komplett ihre Kampfstärke (1 SP über). Die Sieger stehen mitten zwischen den preußischen Artilleriestellungen. Noch ein Lauf und sie hätten die gefährlichste Waffe Blüchers vernichtet! Aber da fegen die Kartätschen von mehreren Batterien in die letzten aufrechten Kompanien der Alten Garde und sie waren nicht mehr...
Hinter der Artillerie Preußens stehen immernoch 8000 Preußen in einigen Brigaden bereit, was immer hier durchkäme aufzuhalten!



Jetzt lässt Blücher auf ganzer Front zum Angriff blasen! Auf der linken französischen Flanke geht alles geschlossen gegen das französische Zentrum vor, St. Amand wird noch von der Garde gehalten, was den Angriff der Preußen verzögert. Trotzdem gehen jetzt auch im Zentrum die Preußen über den Fluss.

Es wird gewürfelt und endlich endet der 2. Spielzug. Der französische Break Point ist erreicht. Der flotte Otto würfelt und seine Moral hält gerade so. Ab jetzt muss er unter immer schwierigeren Bedingungen am Ende jedes Zuges würfeln.





Auch die Artillerie bekam den Befehl nun den französischen Rückzug zu decken. Ein höllisches Feuer wird auf die vorrückenden Preußen entfesselt, während sich alle Infanteriebrigaden von Gerards Korps von Ligny lösen und versuchen, sich zurückzuziehen. Die Preußen sind ihnen überall aber dicht auf den Fersen.



Am Ende eine deutliche Niederlage Napoleons, die Artillerie kann Blücher gänzlich unter Verlusten nehmen, Vandammes IV. Korps ist zersprengt und hat sehr hohe Verluste erlitten, die Garde kann sich teilweise kämpfend vom Feind lösen, aber sie ist zur Hälfte dezimiert.
Die Anwesenheit vieler nachrückender Korps, allen voran die Streitkräfte Milhouds und Grouchys verhindern eine Verfolgung der Franzosen, Blücher muss sich letztlich wieder hinter den Fluss zurückziehen, Pirchs und Ziethens Korps dürfen ihre Wunden lecken, die Dunkelheit verhindert einen weiteren Angriff der Franzosen, verstärkt durch neue Truppen auf die starken Stellungen der Preußen. Der Tag ist für die Preußen gewonnen, Napoleon geschlagen und vielleicht kann nun die Vereinigung mit den Briten gelingen!

Mir hat die Schlacht viel Spass gemacht. Es war toll, die Preußen zu spielen. Ich denke, dem Flotten Otto hat es auch Spass gemacht, wie man aus seinen Kommentaren wohl auch herauslesen kann. Natürlich musste er manche Dinge erstmal einschätzen lernen, würde vieles anders machen, was ein Rematch spannend machen würde :) Ich würde aber auch gern mal die Franzosen in dem Szenario spielen!

Ich hoffe, es hat euch gefallen! Viele Grüße
Felix
Gespeichert