Du darfst natürlich nicht vergessen, dass die Erfahrungen des schwäbischen Reichskreises und hier besonders die der badischen Landesteile sehr stark auf den Erfahrungen der Türkenkriege basierten. Der Herrscher von Baden-Baden, also der berühmte Türkenlouis war ja auch OB der Reichstruppen zu Beginn des WSS. Na und es gab, vielleicht abgesehen von Prinz Eugen, niemanden mit einem größeren Erfahrungsschatz. Da haben die Erfahrungen des Nachbarn sicherlich die Baden-Durlacher inspiriert. Von Durlach nach Rastatt ist es ja nicht weit.
Das der Landmiliz allerdings diese Art der Verteidigung empfohlen wurde, erinnert mich irgendwie an Hussiten oder amerikanische Siedler, die sich hinter Wagenburgen flüchten, weil sie eben keine Elitetruppen sind, und sie sich nur so effektiv gegen Reiter wehren können.
Andererseits erinnert mich das auch an die oben von mir zitierte Stelle, dass auch in der napoleonischen Zeit selbst frischen Rekruten, die Formierung eines Karrees empfohlen wurde, weil sie eben zu schlecht waren.
Lange Rede kurzer Sinn. Ich bin der Meinung, dass Regelsysteme, die den 7JK oder gar den Beginn des 18. Jhd. mit napoleonischen Mechanismen abbilden wollen, den Geist der Zeit nicht richtig fassen. Tut mir leid.
Ist vergleichbar mit Mittelalter Regeln, die dem Langbogen den Wert einer ultimativen Waffe zuschreiben. Das ist dann doch sehr von der angelsächsischen Sichtweise geprägt.