Moin,
ich geb mal meinen Senf dazu.
1. Übersetzungen, ganz generell freue ich mich schon über jede halbwegs kompetente Regelübersetzung, werden doch gerade viele Leute wegen mangelnder Englisch-Kenntnisse abgeschreckt, für die ist oftmals die einzige Alternative jemanden zu finden, der Ihnen die Regeln erklärt.Genauso freue ich mich über deutsche Regelschreiber, davon sollte es durchaus mehr geben, und wenn man seine Ergüsse auch erst einmal nur als PDF vertreibt.
2. Historische Korrektheit in Regelwerken, jetzt mal auf den Fluff bezogen, muss schon sein. Daten, zusammenhänge und hist. Persönlichkeiten sollten schon korrekt sein, dass ist eine Sache der Ehre. Aber natürlich kann es jedem mal passieren sich mal zu vertun, zum Bsp. bei Datumsangaben.
Wichtig sind für mich korrekte Armeelisten. Mal ein Beispiel aus der Computerspielwelt. Vor Jahren kan das WW2 Spiel RUSE raus, von welchen ich mir die Demo gezogen habe. Man spielte die Landung der Amis bei Anzio. Alles schön und gut, das Game machte mir Laune, bis dann der Befehl kam, eine Ari-Einheit zu bauen mit der ich \"Atom-Granaten\" verschießen kann, und tatsächlich, Geschütz gebaut und abgefeuert, und sekunden Später stieg eine Pilzwolke über die deutschen Stellungen auf.
Damit war das Spiel für mich erst einmal gestorben. Es gibt auch für Tablets ein Napoleon-Spiel das ganz nett ist, bei dem man dann auch ein Maschienengewehr (Mitrailleuse) bauen kann, was bei mir dazu führt das ich das Game nicht anrühren kann....
Ich denke dann immer was sich die Entwickler bei so einem Scheiss denken....
3. Regeln sollen Spaß machen und entweder A. Fair sein, oder B. ein historisch plausibles Ergebniss liefern, ideal wenn beides funktioniert.
Ich habe z.B. mit FoW angefangen, aber irgendwann waren mir die Regeln historisch zu ungenau und die Leute fingen an immer mehr Power- statt Fluff-Listen zu spielen. Eine Sache fand ich aber gut und historisch stimmig, nämlich die Begründung das die Qualität der Truppen darüber entscheidet wie leicht sie getroffen werden, und nicht wie leicht sie selber andere Treffen. Begründet wurde das damit, das jeder Rekrut mit ein bisschen Training lernt ein Ziel auf 100 m zu treffen, aber nur gut ausgebildete Soldaten wissen wie sie sich im Gelände zu bewegen haben ohne sofort vom Gegner getroffen zu werden. Im Buch\"Im Westen nichts Neues\" hieß es vom Protagonisten mal, dass bei den \"Neuen\" eine Deckung schon einen halben Meter hoch sein musste, um als solche erkannt zu werden.
Was ich zum Beispiel schade finde, ist daß die Fähigkeiten der Preussischen Truppen im Siebenjährigen Krieg oftmals völlig in Regelwerken ausgeblendet werden. Gerade zu Beginn des Krieges konnten die preussischen Truppen deutlich schneller in Linie vorrücken als ihre Gegenspieler, und deutlich schneller schießen. Ein Zeitzeuge berichtete, daß sie in der lage waren 3 Salven abzufeuern, während die eigenen Leute gerade mal eine Feuern konnten.
Sowas einzubauen und die Balance zu erhalten ist natürlich schwierig, da muss man dann an den Punktkosten und Armeelisten rumschrauben. Friedrich der Große soll ja ein Ari-Muffel gewesen sein. Gerade bei solchen Dingen würde ich mir mehr Arbeit seitens der Regelschreiber wünschen...
Gruß,
Peter