Die Voltigeure von ZvezdaDas kann passieren und gehört für mich irgendwie zum Hobby dazu
Ich hatte die Miniaturen damals mit Army Painter Grundierung behandelt, die wollte aber nicht halten. Also abgewaschen, GW-Spray drauf ... ging gerade eben so aber das Malen war im doppelten Sinne kein Spaß, weil ich noch dem Gedanken anhing, ich
müsse unbedingt Golden Demon Niveau malen.
Trotz meiner bescheidenen Sehkraft was solche Größen betrifft. Dazu haftete die Farbe trotz Grundierung nur sehr widerwillig ...
Jetzt bin ich wieder da
OchsengalleOchsengalle ist tatsächlich das, was der Name sagt: gereinigte Gallenflüssigkeit von Ochsen (kastrierten, männlichen Rindern).
ExkursDazu muss ich mal dem gelernten Fleischer raushängen lassen und erklären, dass ein Ochse stärker Fett ansetzt, als ein männliches Rind mit Hoden. Das gibt dem Fleisch zusammen mit entsprechender, guter Ernährung im besten Fall eine feine Marmorierung mit dünnen "Fettadern", was den Geschmack und die Saftigkeit des Fleisches erhöht. Dadurch hat die Galle eines Ochsen natürlich ein wichtigere Funktion (Fettlöser) und ist entsprechend ergiebig.
Ochsengalle als Malmittel für WeichplastikAls Malmittel ist es ein sogenanntes Netzmittel, das die Oberflächenspannung von Farben vermindert, sie gleichzeitig verdünnt und damit dafür sorgt, das sich die Pigmente als feiner und elastischer Film gleichmäßig über die Miniatur legen. Ich selber nutze sie auf der Palette direkt mit den Farben, vor allem beim Grundieren mit der Base-Farbe
Corax White von GW, die ab Haus sehr "Trocken" bzw. dicht mit Pigmenten belegt ist.
Ich bevorzuge sie gegenüber den chemischen Keulen wie "Paint Thinner" etc, da ich sie ausschließlich mit einem Pinsel nutze (keine Airbrush), in den anderen Mitteln für das gleiche Geld im Grunde nur aufbereitetes, destilliertes Wasser mit Zusätzen drin ist und sich am Ende das Preis-Leistungsverhältnis für mich nicht rechnet.
Ein Fläschchen Osengalle mit 75 oder 100ml kostet ca. 6 - 8€ und hält bei mir jetzt seit etwa 2 Jahren und mindestens 200 Miniaturen, eher mehr, da die 1:72er ja weniger benötigen. Die Flache ist immer zu drei Viertel voll, während ein einmaliges Experiment mit "Medium Thinner" von Valejo (? Könnte auch GW gewesen sein) bei Weichplastik überhaupt nichts brachte und auch flott leer war.
Zum gleichen Preis
Kennegelernt habe ich Ochsengalle über den Blog des "1:72er-Papstes" Frank Becker.
Ihm, bzw. seinem Blog, habe ich es zu verdanken, dass ich endlich mit meinen heißgeliebten Figuren beim Malen wieder zurechtkomme und dort habe ich mir schon etliche Tricks abgeschaut und so manche vergnügliche Lesestunde verbracht. Nachdem ich einen ganzen Rutsch 28mm Miniaturen mit dem Mittel per Hand grundiert habe, weil meine Lungenflügel bei Spray auch im Freien gerne mal Beifall klatschen, bin ich damit dann auch wieder an meine 1:72er rangegangen und bisher absolut zufrieden
Der Blog ist absolut empfehlenswert!
Reinschauen ist Pflicht, finde ich!
https://tabletopdeutschland.com/2012/11/20/das-bemalen-von-weichplastikfiguren-teil-1-die-vorbereitung/Okay, ich hoffe, ich habe jetzt keinen in's Koma getextet
Ochsengalle ist wie gesagt mein bevorzugtes Schlangengift beim Bemalen ganz allgemein, egal welcher Maßstab. Meist mische ich drei oder vier Pinselladungen auf meine Palette (tunken, abstreifen, erneut tunken), bevor Farbe hinzukommt. Das ist aber auch von der Menge der benötigten Farbe abhängig. Manchmal brauche ich weniger, wenn ich auch nur ein paar Figuren bemale.
Für strenge Veganer ist das Mittel eher nichts, denke ich. Das ist nicht wertend gemeint (!) sondern einfach nur ein Hinweis, da es sich bei Ochsengalle eben um ein tierisches Produkt handelt.
Ich weiß nicht, ob das dann so gut zusammenpasst?
Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.
Ansonsten wirklich mal bei Frank Becker reinschauen und sich durch seine Artikel zu Recherchen und Fachwissen einfangen lassen