Die vierte Runde begann mit dem Ermitteln der zufälligen Ereignisse, die aber keine Besonderheiten für beide Armeen erbrachten. Ein kurzer Blick auf den Armeebruchpunkt (den ich etwas anders ausgespielt habe, als gewöhnlich, dazu aber später mehr) zeigte mir, dass es eine verdammt enge Kiste werden würde.
Die vierte Runde konnte ich mit zwei Aktivierungen in Folge beginnen. Das nutzte ich, um meine berittenen Gardegrenadiere weiter zu erholen und von der Brücke zurückzuziehen. (
Hier habe ich lange Zeit einen kapitalen Fehler begangen! Auch eine erschöpfte Einheit darf man bewegen Ich hätte mich also schon längst zurückziehen können. War jetzt nicht spielentscheidend, aber gut zu wissen!)
Danach führten die Briten rechts oben den Nahkampf gegen meine leichte Infanterie fort. Eigentlich ein leichtes Spiel, möchte man meinen, da meine Franzosen erschöpft waren und somit weniger Kampfkraft aufbringen konnten. Aber der Gedanke daran, dass des Kaiser Augen (also meine) auf ihnen ruhten, gewannen sie den Nahkampf überraschend! (6 mal die 6 auf 6 W6!) Die Briten zogen sich verwirrt zurück und gerieten dabei ein wenig aus der Fassung (in Unordnung)
Meine alte Garde am Flussufer stand immer noch in der Zange und musste ihre Angriffe aufteilen. Nach rechts hin, gegen die Briten, erreichten sie nichts. Aber nach vorne, gegen die Nassauer ...
... zeigten sie ihre volle Kampfeskraft! Sie schafftten es die Nassauer zur vollständigen Aufgabe zu bringen (hier habe ich drei dicke 5er gegen drei 1er gewürfelt) Den verlorenen Nahkampf gegen die Briten in ihrer Flanke missachteten sie einfach (Moraltest sowas von gelungen!)
Die Briten und ich sammelten unsere in Unordnung geratenen Truppen. (Hier habe ich die Reihenfolge der Aktivierungspflicht vergessen, war aber nicht spielentscheidend. Ich hätte erst meine Truppen sammeln müssen, bevor ich den Nahkampf der alten Garde ausfechte)
Im Anschluss ließ ich meine (geproxten) Lanzenreiter in die zweite Einheit Nassauer preschen! Noch hielten sie stand.
... aber im Nachgang (zweite Aktivierung, Nahkampf fortführen) hatten sie meinem Angriff nichts mehr entgegenzusetzen
Jetzt wurde es für die Briten kritisch! Normalerweise hatte ich schon längst für die Brigaden der Briten den Bruchpunkt erreicht. Ich spielte diese Partie aber auf einen Bruchpunkt der Gesamtarmee hin, um vielleicht noch ein paar Züge spielen zu können
Also verlegte ich meine nächste Aktivierung auf das linke Flussufer, wo ich mich auf den Beschuss der Preussen konzentrierte.
Mit der zweiten, dritten und vierten Salve meiner beiden Regimenter am linken Flussufer, konnte ich Preussen schließlich davon überzeugen, das Handtuch zu werfen
Damit hatte ich etwas mehr als 50% der britischen Streitkräfte besiegt und damit das Spiel gewonnen. Das war eine knappe Kiste und ich überlege, ob der Einsatz von Jokern auf britischer Seite etwas geändert hätte. Ich denke aber, dafür war das Spiel zu ausgeglichen.
Was habe ich anders gespielt?Ich habe entgegen den Soloregeln den einzelnen Karten keine fixen Funktionen zugeteilt, sondern beide Seiten so gespielt, als wäre ich mein eigener (menschlicher) Gegenspieler. Einzig die Prioritätenliste der Aktionen habe ich befolgt um einen menschlichen Mitspieler zu simulieren und auch "meine" Truppen entsprechend handeln lassen.
Daneben sind mir auch ein paar Fehler unterlaufen (ermüdete Einheiten bewegen, Reihenfolge der Prioritätenliste für Solospiele), aber das liegt auch daran, dass da kein zweites Paar Augen ein Auge mit auf das Geschehen hat. Da können solche Flüchtigkeitsfehler passieren.
Jetzt weiß ich aber, worauf ich bei der nächsten Solopartie achten sollte
Mein nächstes Spiel wird eine offene Feldschlacht, es werden ein paar Truppen mehr auf das Feld kommen und da werde ich dann auch die Soloregeln strikt befolgen, also mit der Vorgabe der erlaubten Aktivierungen.
Das Wichtigste ist aber, dass mir diese kleine Kampagne und vor allem das letzte Spiel, ein paar Tage lang unglaublichen Spaß gemacht hat
Dafür mein dickes Danke an den Autor des Regelwerks, Martin Feller, an alle Leser*innen der Berichte und bis zur nächsten Schlacht