1.
Die Regeln kenne ich ja letztlich nicht.
2.
Ich frage mich unter anderem nur, wieviel Power, Leben/Stärkepunkte so eine Einheit im Vergleich zu gleich vielen Basen Linieninfanterie (mit mehr Modellen darauf) hat. Dass die mit weniger Mann einen größeren Bereich abschirmen können, ist klar.
3.
Ja, wieviel wurde denn in Feldschlachten überhaupt geplänkelt? Für die napoleonische Zeit ist mir bekannt, dass Russen, Ösis etc. erstmal gar nicht geplänkelt haben (auch wenn sie Einheiten hatten, die als Leichte bezeichnet wurden) und die Franzosen mit ihren Voltigeuren etc. neben den Briten die Ausnahme und Neuerung waren. Trotzdem haben natürlich franz. Legers genau wie russische Jäger in Bataillonen in Linie gekämpft und lassen sich auch mit Fug und Recht so darstellen.
Da könnte man ja glauben, dass früher im 18. Jahrhundert in der Feldschlacht Plänklerdarstellung komplett zu vernachlässigen sein könnte. Da solche Einheiten evtl. von den Kommandeuren schön in festen Formationen belassen wurden. Wie ist es?
1.
Das lässt sich ja ändern. Irgendwann habe ich hier im Forum ja gefühlt das gesamte Regelwerk ein dutzend Mal übersetzt. Ist jetzt auch wirklich nicht soooo teuer. Und wenn man bei Osprey eh bestellt...
2.
Ich habe nochmal nachgeschlagen und hatte mich ein bisschen geirrt.
Panduren gelten als Standard Light Infantry, kämpfen aber immernoch genauso schwach wie Inferior Line Infantry. Außerdem haben sie eben den Nachteil, dass sie auch mit voller Kraft gegen Kavallerieattacken deren Charging Bonus gegen sich haben (+1).
Inferior Light Infantry kämpft sogar nochmal schlechter als Inferior Light Infantry. Der Autor stuft bspw. preußische Freikorps entsprechend ein. Wieviel sie aushalten hängt letztlich davon ab, ob man sie erwischen kann. Denn leichte Infanterie kann Attacken mit einer Evade-Bewegung ausweichen und zuvor noch in die Angreifer reinschießen, das beruht auf den \"delaying tactics\" wie es Flint nennt. Da man das Evaden nur einmal pro Runde machen kann, ist es aber möglich danach die leichte Infanterie unter Umständen doch noch zu schnappen. In HoW gibt es keine Saves oder dergleichen, sondern man kriegt als Angreifer einfach einen Bonus auf die Hits, die man dem Gegner beibringt, wenn der Inferior ist oder einen Malus, wenn er Superior ist. Eigentlich sehr logisch aufgebaut.
3.
Kommt mir vor wie ein Déjavu. Hatten wir das Thema nicht schonmal in letzter Zeit hier im Forum? Du machst auch gleich mehrere Schubladen mit einmal auf.
Erstmal das Einfachste. Die Entwicklung der der Linieninfanterie organisatorisch angegliederten leichten Inf. in der franz. Armee.
Mitte des 18.Jh. (also um 1740 und dann auch im Siebenjährigen) gab es in jedem Regiment bei den Franzosen sogenannte Piquets. Das waren ausgewählte Leute, welche im Grunde Aufklärungsdienste übernahmen. Uniformmäßig sahen sie genauso aus wie die Füsiliere, also die Masse der Infanterie. Daneben gab es noch Grenadiere, die zu meiner Zeit (1740er) fast identisch ausschauten wie Füsiliere nur mit Säbeln statt Degen bewaffnet. Später bekamen sie dann zusehends Bärenfellmützen, aber das ist ein anderes Thema.
Im späten 18.Jh. kam dann die Idee auf der Linieninfanterie spezielle leichte Infanterie beizugeben. So hatte dann jeweils das 2. Bataillon statt einer Grenadierkompanie eine Kompanie Chasseurs (Jäger), die ebenso wie die Grenadiere einen Elitestatus genossen.
Offenbar war das Ergebnis nicht irgendwie überzeugend. Ich denke, hinzu kam, dass man erkannte, dass genauso gut Grenadiere und Füsiliere plänkeln konnten, v.a. da die Chasseurs eh von der Ausrüstung her genauso ausschauten wie die normale Linieninfanterie. Jedenfalls wurden dann kurz vor den Koalitionskriegen die Jägerkompanien bei den Linienregimentern wieder abgeschafft und durch Grenadierkompanien ersetzt.
Geplänkelt wurde im Österr. Erbfolgekrieg ähnlich wie in den späteren Kriegen des 18.Jh. - vielleicht den in Amerika ausgenommen wegen dem anderen Gelände. Man schickte Piquets oder leichte Infanterie voraus um taktisch wichtige Posten vor dem Feind zu besetzen. Wenn Wälder vorhanden waren wie bei Fontenoy der Bois de Barry war es naheliegend diese mit leichten Truppen zu besetzen, da dort die Linieninfanterie eh nicht in gewohnter Weise kämpfen konnte. Auch Dörfer wurden von Vorauskommandos besetzt. Bei Rocoux 1746 gingen beispielsweise langwierige und für den Schlachtverlauf durchaus wichtige Plänklergefechte der eigentlichen Schlacht voraus (Arquebusiers de Grassin und Fusiliers de la Molière gegen Kroaten und Panduren). Wer dabei einen wichtigen Posten erobern konnte, evtl. auch wenn die vorgeschobenen Piquets rechtzeitig Unterstützung von Linientruppen erhielten, hatte einen nicht zu unterschätzenden Vorteil in der Schlacht. Leichte Infanterie war oft wichtig, wenn das Gelände den Einsatz von Kavallerie verbot, dann konnte man mit leichter Infanterie auch den Feind umgehen und von der Flanke beschießen und somit eine ehedem solide wirkende Stellung ins Wanken bringen wie bei Pfaffenhofen (siehe meinen Schlachtbericht:
http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=20717 ). Ich halte leichte Infanterie im Österr. Erbfolgekrieg egal ob in Schlesien oder in Flandern für einen ganz ganz wichtigen Faktor. Es gibt auch ein Buch einer franz. Autorin zur leichten Infanterie unter Louis XV, das ich aber leider nicht habe. Das würde Dir sicher weiter helfen.